tag:blogger.com,1999:blog-74229459988486167172024-03-13T06:47:27.476+01:00Survival of the CooperativesAndreas Jankehttp://www.blogger.com/profile/10188454520581832540noreply@blogger.comBlogger5125tag:blogger.com,1999:blog-7422945998848616717.post-14022529659930645782023-10-23T17:32:00.013+02:002023-10-23T19:21:21.910+02:00Armbanduhren sind nicht out!<p style="text-align: left;"><b></b></p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><b><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhF9BScp10TCuHQK70KxMXio3widLuaBwQQ66zxUe6ywE3BrEOEMj2hNCPgUt7uMsd0wcW1rPouRZGeSgJ5WhJ8Eq_cGvckIGCUNQlulKwX3IL4ClEtiqqH4HsBiWOBZ6Sm2D9ZBkw_mFit9tdZPlvk9_5T-arSQVUP3J26YC7IvdukXwHZsO8YDhQ5wsU/s4640/IMG_20231016_002206_HDR~2.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="3472" data-original-width="4640" height="339" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhF9BScp10TCuHQK70KxMXio3widLuaBwQQ66zxUe6ywE3BrEOEMj2hNCPgUt7uMsd0wcW1rPouRZGeSgJ5WhJ8Eq_cGvckIGCUNQlulKwX3IL4ClEtiqqH4HsBiWOBZ6Sm2D9ZBkw_mFit9tdZPlvk9_5T-arSQVUP3J26YC7IvdukXwHZsO8YDhQ5wsU/w455-h339/IMG_20231016_002206_HDR~2.jpg" width="455" /></a></b></div><b><br /><span style="font-family: inherit;"><br /></span></b><p></p><p style="text-align: left;">
<b><span style="font-family: inherit;">Scroll down for English, please.</span></b>
</p>
<p style="height: 0px; text-align: left;">
<span style="font-family: inherit;"></span>
</p>
<a name='more'></a><br /><span style="font-family: inherit;">Heutzutage hat jeder ein Smartphone in der Tasche, das die Uhrzeit anzeigt
und irgendwo hängt immer eine Uhr oder die Zeit wird auf irgendeinem
Bildschirm angezeit. Da könnte man meinen, dass Armbanduhren überflüssig
geworden sind und bestenfalls als Schmuck das Handgelenk zieren. Aber
stimmt das wirklich?</span><h2 style="text-align: left;"><span style="font-family: inherit;">Uhren als Kriegsmittel</span></h2>
<p style="text-align: left;">
<span style="font-family: inherit;">Früher waren Uhren oft Kriegsmittel. Die erste Herrenarmbanduhr von Cartier
wurde vom Design eines Panzers abgeleitet. Uhren für Soldaten im Feld wurden
klar und einfach ablesbar gestaltet. Auch Fliegeruhren waren für
Bomberpiloten unverzichtbar. Die Armeen der Welt gehörten zu den größten
Abnehmern und Auftraggebern für Uhren. Selbst heute ist es kaum vorstellbar,
wie Soldaten koordiniert ohne Uhren vorgehen sollten. Natürlich gab es auch
die friedliche Nutzung von Uhren, aber der Geruch des Krieges klebt immer
noch an ihnen. Vielleicht ist die Aussage, dass Uhren heute out seien, auch
eine Verarbeitung der blutigen Vergangenheit und der Wunsch nach einer
heilen friedvollen Welt. Nur hat die Uhr als solches vielleicht gar nichts
mit menschlichem Verhalten zu tun und sie loszuwerden macht die Welt
vielleicht doch nicht besser.</span>
</p>
<h2 style="text-align: left;"><span style="font-family: inherit;">Uhren als Befreiung</span></h2>
<p style="text-align: left;">
<span style="font-family: inherit;">Ich habe schon einige Meinungen über Zeit und Herrschaft gelesen. Auf der
einen Seite hatte derjenige die Macht, der die Uhr oder den Kalender in der
Hand hatte. Die Schicht sollte länger gehen, damit mehr produziert werden
konnte. Kein Problem, der Vorarbeiter hatte die Uhr und konnte sie
verlängern. Es sollte weniger Lohn ausgezahlt werden? Kein Problem. Der
Mensch mit der Uhr konnte festlegen, wie lange die Arbeitszeit gegangen sein
sollte. Es gab eine Zeit, in der Arbeiter, selbst wenn sie es sich hätten
leisten können, keine Uhren tragen durften, weil nur einer die Macht über
die Zeit haben konnte. Uhren waren und sind es in gewisser Zeit immer noch,
Machtinstrumente und genauso Instrumente, Macht zu brechen.</span>
</p>
<p style="text-align: left;">
<span style="font-family: inherit;">Ich habe auch die Zeit erlebt, in der es für den “echten Mann”, den
“Alpha”, den “Top-Manager” verpönt war, eine Uhr zu tragen. Denn wer eine
Uhr trug, war nicht Herr, sondern Sklave des Zeitmessers.</span>
</p>
<p style="text-align: left;">
<span style="font-family: inherit;">Bei der Frage, ob Uhren heute noch notwendig sind oder nicht, scheint mir
beides nachzuhallen, ob die persönliche Uhr eine Befreiung oder Versklavung
ist.</span>
</p>
<h2 style="text-align: left;"><span style="font-family: inherit;">Ein volldigitales Leben</span></h2>
<p style="text-align: left;">
<span style="font-family: inherit;">Ich habe versucht, ein volldigitales Leben zu führen. Handy als Uhr,
Computer als Uhr, irgendwelche anderen Uhren in der Umgebung, elektronische
Kalender mit Erinnerungsfunktionen. Für mich hat sich der elektronische
Kalender bewährt, aber nur im Zusammenspiel mit einem Bullet Journal.</span>
</p>
<p style="text-align: left;">
<span style="font-family: inherit;">Immer nach dem Handy kramen, das Tablet oder den Laptop aufzustellen oder
nach einer Uhr in der Umgebung zu suchen, war unpraktisch und nervig. Das
hat mich voll gestresst. Außerdem lenken Handys mich und andere ab, wenn ich
sie benutze.</span>
</p>
<h2 style="text-align: left;"><span style="font-family: inherit;">Armbanduhren sind praktischer</span></h2>
<p style="text-align: left;">
<span style="font-family: inherit;">Armbanduhren sind in den meisten Situationen schneller und einfacher zu
benutzen. Ich habe die Uhrzeit immer im Blick, ohne mein Handy oder meinen
Computer aus der Tasche holen zu müssen und vor der Nase von anderen damit
herumzufuchteln.</span>
</p>
<p style="text-align: left;">
<span style="font-family: inherit;">Ich kann mich darauf verlassen, dass meine Uhr am Handgelenk da ist und
richtig geht. Und ich bin entspannter, wenn ich nicht in der Umgebung nach
fremden Uhren suchen muss.</span>
</p>
<h2 style="text-align: left;"><span style="font-family: inherit;">Armbanduhren sind zuverlässiger</span></h2>
<p style="text-align: left;">
<span style="font-family: inherit;">Armbanduhren sind in der Regel zuverlässiger als Handys oder Computer. Sie
sind nicht so anfällig für Stromausfälle oder technische Probleme.</span>
</p>
<p style="text-align: left;">
<span style="font-family: inherit;">Ich kann mich im Raum frei bewegen und muss nicht darauf achten, dass ich
eine Position einnehme, in der ich eine Uhr sehen kann. Es ist
unwahrscheinlicher, dass meine Uhr stehen bleibt, als dass mein Handy keinen
Strom mehr hat oder eine Uhr in der Umgebung falsch geht.</span>
</p>
<h2 style="text-align: left;"><span style="font-family: inherit;">Armbanduhren sind ein praktisches Werkzeug</span></h2>
<p style="text-align: left;">
<span style="font-family: inherit;">Neben der Uhrzeit können sie auch weitere Funktionen wie einen Kompass,
einen Höhenmesser, einen Timer oder eine Stoppuhr haben. Zugegeben musste
ich bisher noch nie meinen Weg mit einer Uhr finden oder ablesen, auf
welcher Höhe ich mich befinde. Es vergeht jedoch kein Tag, an dem ich weder
den Timer noch die Stoppuhr benutze, und wenn es nur ist, um Kaffee oder Tee
zu kochen. Gerade wenn ich unterrichte und Aufgaben stelle, lasse ich fast
immer eine Stoppuhr oder einen Timer mitlaufen. Manchmal könnte ich das auch
in groß für alle sichtbar über eine elektronische Tafel einstellen, aber ich
habe festgestellt, dass Menschen dann sehr oft wie hypnotisiert auf die
ablaufende Zeit starren und den Kopf nicht mehr davon frei bekommen.</span>
</p>
<h2 style="text-align: left;"><span style="font-family: inherit;">Armbanduhren sind ein modisches Accessoire</span></h2>
<p style="text-align: left;">
<span style="font-family: inherit;">Natürlich kann eine Armbanduhr zu guter Letzt das Outfit perfekt abrunden.
Sie können neben dem Werkzeug-Charakter auch einen persönlichen Stil
ausdrücken und für manche sogar ein Zeichen für Wohlstand und Erfolg sein.
Aber eine Uhr bleibt für mich mehr als ein summendes Glöckchen an einem
Armband. Ich habe das Gefühl, dass ich Expertise und Handwerkskunst abwerten
würde, wenn ich eine Armbanduhr allein auf ihren modischen Aspekt reduzieren
würde. Dafür könnte die Uhr zum Mond gehen, das billigste von billigen würde
reichen, ja ich könnte sogar eine Bimmel an eine Goldkette hängen, wenn eine
Uhr nichts weiter als ein Accessoir wäre.</span>
</p>
<h2 style="text-align: left;"><span style="font-family: inherit;">Alternativen zur Armbanduhr</span></h2>
<p style="text-align: left;">
<span style="font-family: inherit;">Beim Sport, im Operationssaal und bei vielen anderen Gelegenheiten ist eine
Armbanduhr unpraktisch oder birgt sogar eine erhöhte Gefahr in sich. Manche
fühlen sich vielleicht mit Gewicht und Druck am Handgelenk unwohl. Natürlich
gibt es auch Alternativen zur Armbanduhr. Es gibt immer noch Taschenuhren,
man kann eine Uhr am Gürtel tragen oder, wie z.B. bei Uhren im Medizinwesen,
mit einem Clip an der Kleidung befestigen.</span>
</p>
<h2 style="text-align: left;"><span style="font-family: inherit;">Fazit</span></h2>
<p style="text-align: left;">
<span style="font-family: inherit;">Armbanduhren sind für mich nicht out, sondern nach wie ein praktisches
Hilfsmittel und ein unverzichtbares Werkzeug. Darüber hinaus sind sie ein
modisches Accessoire und ein Ausdruck von Individualität. Wer Wert auf Stil
und Funktionalität legt, sollte eine Armbanduhr tragen.</span>
</p><p style="text-align: left;"><span></span></p><!--more--><span style="font-family: inherit;"><br /></span><p></p>
<p style="text-align: left;"><span style="font-family: inherit;">English Version</span></p>
<h1 style="font-family: inherit; text-align: left;">Watches Are Not Out!</h1>
<p style="text-align: left;">
<span style="font-family: inherit;">In today's world, everyone has a smartphone in their pocket that displays
the time, and there are always clocks hanging around or the time is
displayed on some screen. One might think that wristwatches have become
obsolete and at best adorn the wrist as jewelry. But is that really the
case?</span>
</p>
<h2 style="text-align: left;"><span style="font-family: inherit;">Watches As Tools Of War</span></h2>
<p style="text-align: left;">
<span style="font-family: inherit;">In the past, watches were often tools of war. The first men's wristwatch by
Cartier was derived from the design of a tank. Watches for soldiers in the
field were designed to be clear and easy to read. Pilot watches were
essential for bomber pilots. The armies of the world were among the largest
buyers and clients for watches. Even today, it is hard to imagine how
soldiers could coordinate without watches. Of course, watches have also been
used peacefully, but the smell of war still clings to them. Perhaps the
statement that watches are out of fashion today is also a processing of the
bloody past and the desire for a peaceful world. However, the watch as such
may have nothing to do with human behavior, and getting rid of it may not
make the world a better place.</span>
</p>
<h2 style="text-align: left;"><span style="font-family: inherit;">Watches As Liberation</span></h2>
<p style="text-align: left;">
<span style="font-family: inherit;">Over the decades I have read some opinions about time and domination. On
the one hand, the person who had the watch or the calendar in hand had the
power. The shift should go longer so that more could be produced. No
problem, the foreman had the watch and could extend it. Should less wages be
paid out? No problem. The person with the watch could set how long the
working hours have been. There was a time when workers, even if they could
afford it, were not allowed to wear watches, because only one person could
have the power over time. Watches were and still are, in a certain sense,
instruments of power and instruments of breaking power.</span>
</p>
<p style="text-align: left;">
<span style="font-family: inherit;">I have also experienced a time when it was considered taboo for the "real
man", the "alpha", the "top manager" to wear a watch. Because whoever wore a
watch was not master, but slave to the timekeeper.</span>
</p>
<p style="text-align: left;">
<span style="font-family: inherit;">When it comes to the question of whether watches are still necessary or not
today, both of these things seem to echo, whether the personal watch is a
liberation or enslavement.</span>
</p>
<h2 style="text-align: left;"><span style="font-family: inherit;">A Fully Digital Life</span></h2>
<p style="text-align: left;">
<span style="font-family: inherit;">I have tried to lead a fully digital life. Phone as a watch, computer as a
watch, any other clocks in the surroundings, electronic calendars with
reminder functions. The electronic calendar has worked well for me, but only
in conjunction with a bullet journal.</span>
</p>
<p style="text-align: left;">
<span style="font-family: inherit;">Always fumbling for the phone, setting up the tablet or laptop, or looking
for a clock in the surroundings was impractical and annoying. It stressed me
out completely. In addition, phones distract me and others when I use
them.</span>
</p>
<h2 style="text-align: left;"><span style="font-family: inherit;">Wristwatches Are More Practical</span></h2>
<p style="text-align: left;">
<span style="font-family: inherit;">Wristwatches are faster and easier to use in most situations. I always have
the time in view without having to take my phone or computer out of my
pocket and waving it around in front of other people's noses.</span>
</p>
<p style="text-align: left;">
<span style="font-family: inherit;">I can rely on my watch being on my wrist and working properly. And I'm more
relaxed when I don't have to look for clocks in the surroundings.</span>
</p>
<h2 style="text-align: left;"><span style="font-family: inherit;">Wristwatches Are More Reliable</span></h2>
<p style="text-align: left;">
<span style="font-family: inherit;">Wristwatches are generally more reliable than smartphones or computers.
They are not as susceptible to power outages, empty batteries or other
technical problems.</span>
</p>
<p style="text-align: left;">
<span style="font-family: inherit;">I can move freely around the room and don't have to worry about taking a
position where I can see a clock. It is less likely that my watch will stop
than that my phone will run out of power or a clock in the surroundings is
wrong.</span>
</p>
<h2 style="text-align: left;"><span style="font-family: inherit;">Wristwatches Are a Practical Tool</span></h2>
<p style="text-align: left;">
<span style="font-family: inherit;">In addition to the time, they can also have other functions such as a
compass, an altimeter, a timer, or a stopwatch. I admit that I have never
had to find my way with a watch or read the altitude I am at. However, there
is not a day that goes by when I don't use the timer or stopwatch, even if
it's just to make coffee or tea. Especially when I teach and give
assignments, I almost always run a stopwatch or timer. Sometimes I could
also do that in large for everyone to see on an electronic board, but I have
found that people then very often stare like hypnotized at the running time
and can't get their heads out of it.</span>
</p>
<h2 style="text-align: left;"><span style="font-family: inherit;">Wristwatches As a Fashion Accessory</span></h2>
<p style="text-align: left;">
<span style="font-family: inherit;">Of course, a wristwatch can finally complete the outfit perfectly. In
addition to the tool character, they can also express a personal style and
for some people even be a sign of wealth and success. But for me, a watch is
more than just a ticking jewelry on my wrist. I feel like I would be
devaluing expertise and craftsmanship if I reduced a wristwatch to its
fashionable aspect alone. For that, the watch could go to the moon, the
cheapest of the cheap would be enough, yes I could even hang a bell on a
bracelet, if a watch was nothing more than an accessory.</span>
</p>
<h2 style="text-align: left;"><span style="font-family: inherit;">Alternatives to Wristwatches</span></h2>
<p style="text-align: left;">
<span style="font-family: inherit;">In sports, in the operating room, and on many other occasions, a wristwatch
is impractical or even poses an increased risk. Some people may feel
uncomfortable with the weight and pressure on their wrist. Of course, there
are also alternatives to wristwatches. There are still pocket watches, you
can wear a watch on your belt, or, as in the case of watches in the medical
field, attach it to your clothes with a clip.</span>
</p>
<h2 style="text-align: left;"><span style="font-family: inherit;">Conclusion</span></h2>
<p style="text-align: left;">
<span style="font-family: inherit;">For me, wristwatches are not out, but are still a practical and an
indispensable tool. In addition, they are a fashionable accessory and an
expression of individuality. If you value style and functionality, you
should wear a wristwatch.</span>
</p>
Andreas Jankehttp://www.blogger.com/profile/10188454520581832540noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7422945998848616717.post-12510035415003127872017-05-06T17:21:00.000+02:002017-05-06T21:04:52.355+02:00Nachgefüllt und abgeschrieben<h2>
Füllerfederhalter meets Tagung</h2>
<div>
<br /></div>
<div>
Vor etwa 30 Jahren habe ich mich gegen Tintenpatronen entschieden. Seitdem hatte ich keine mehr im Haus. Damals wollte ich weniger Müll produzieren und fand jede weggeworfene leere Tintenpatrone zu viel entsorgten Rohstoff. Dann stellte ich fest, dass es viel mehr Tintenauswahl in Flaschen als in Patronen gibt und dass damit das Leben viel bunter sein kann.</div>
<div>
<br /></div>
<h3>
Zuerst kam der Konverter</h3>
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<br /></div>
<div>
Da meine Haus und Hof Marke <a href="http://www.lamy.com/content/" target="_blank">Lamy</a> war – und immer noch ist – besorgte ich mir kurzerhand für meine Füller Konverter und konnte für kleines Geld im Nu meine Füller beliebig nachtanken. Obwohl die <a href="http://www.lamyshop.com/tinten-minen/tinten/" target="_blank">Lamy-Konverter</a> Plastikkameraden sind, stehen sie den harten Arbeitsalltag ohne Probleme durch. In 30 Jahren ist mir aus allen Schreibgeräten genau ein Konverter kaputt gegangen. Natürlich kann man sich hochwertigere Materialien wünschen, aber wozu? Ich habe es nie vermisst, dass der Konverter, den ich i.d.R. eh nur sehe, wenn ich nachtanke, weder aus Kupfer, noch aus Silber oder Gold besteht. Die Funktionalität ist uneingeschränkt gut.</div>
<div>
<br /></div>
<h3>
Dann kam der Kolbenfüller</h3>
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<br /></div>
<div>
Viele hochwertige Füller – aber nicht nur diese – setzen auf ein fest eingebautes Tanksystem. Meine <a href="https://www.pelikan.com/pulse/Pulsar/de_DE.FWI.displayShop.94094./souveraen" target="_blank">Pelikane</a> sind zuverlässige Kolbenfüller und bieten mehr Platz für Tinte als meine Konverter betriebenen Lamys. Der feste Einbau ist Segen und Fluch zugleich. Ein Fluch wird es, wenn man eine besondere Tinte verwendet hat, die wieder aus dem Füller hinaus muss oder wenn mit der Kolbenmechanik etwas nicht stimmt. Ein Segen ist die Tintenfüllmenge. Meistens genug für einen Tag an der Uni oder später im Beruf.</div>
<div>
<br /></div>
<h3>
Darauf folgten Tagungen</h3>
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<br /></div>
<div>
Schon lange Tage an der Uni konnten mich in Schwierigkeiten bringen. Wenn ich vorher vergessen hatte, den Tintenstand zu kontrollieren oder wenn es mal sehr viel zu notieren gab, konnte ich sowohl meine Konverter- als auch meine Kolbenfüller leer schreiben. Zugegeben kam dies selten vor. Erst als ich an mehrtägigen Fortbildungen und Tagungen anfing teilzunehmen, wurde Tinte zum Flaschenhals. Eine Füllung reichte nun meistens nicht mehr.<br />
<br /></div>
<h4>
</h4>
<h4>
Füller und Kugelschreiber</h4>
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<br /></div>
<div>
Zuerst hatte ich mindestens einen <a href="http://www.lamyshop.com/mehrsystemschreibgeraet-lamy-cp-1-twin-pen.html" target="_blank">Kugelschreiber</a> dabei. Jedoch habe ich noch nie gern mit Kulis geschrieben, und bei denen weiß man auch nie genau, wie lange wohl die Mine noch reicht. Es passierte mir mehr als einmal, dass ich erst den mitgenommenen Füller, dann den Kugelschreiber leer schrieb und am Ende mit Bleistift fortsetzte. Außerdem mochte ich es rein ästhetisch nicht, wenn sich zwischendrin das Schriftbild durch die unterschiedlichen Schreibgeräte veränderte. Ideal war diese Lösung nicht.</div>
<div>
<br /></div>
<h4>
Füller und Tintenfass</h4>
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<br /></div>
<div>
Irgendwann nahm ich dann ein Tintenfass mit zu Tagungen. Dies funktionierte mehr oder weniger gut. Ich hatte immer die Horrorvorstellung, dass sich das Fass wie auch immer öffnen könnte und ich eine riesige Sauerei in meinem Koffer vorfinden würde. Es war auch nicht toll, zwischen Workshops und Vorlesungen "schnell noch einmal" nachzutanken. Ideal war diese Lösung ebenfalls nicht.</div>
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<br /></div>
<h4>
Füller und Füller</h4>
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<br /></div>
<div>
Da ich mehrere Füller nutze, habe ich mir irgendwann angewöhnt, mehrere davon mitzunehmen. Dazu musste ich jedoch vor Fortbildungen und Tagungen immer umtanken, weil ich eigentlich die verschiedenen Stifte für unterschiedliche Schreibzwecke einsetze. Während einer Tagung oder Fortbildung bediene ich aber vor allem einen Zweck. Es ist eine Lösung, aber eine, die sich nicht richtig anfühlt.</div>
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<br /></div>
<h2>
Die Rückkehr der Tintenpatrone</h2>
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<br /></div>
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Die Lösung für den Flaschenhals Tinte auf langen Tagungen und Fortbildungen liegt auf der Hand: Die Tintenpatrone. Nur habe ich seit 30 Jahren keine mehr, und die Auswahl an Farben ist nach wie vor mager. Wenn ich mit meinen Lieblings-Lamys schreibe, dann kann ich nur noch unter der begrenzten Auswahl der proprietären Patronen von Lamy entscheiden. Das deckt zwar einige Farben ab, aber mit der Fülle, die ich gewöhnt bin, hat das nur noch wenig zu tun. Folglich lehnte ich es für mich ab, Patronen zu kaufen – bis ein neuer Lamy ins Haus kam. Den <a href="http://www.lamy.com/ger/b2c/al_star/084_pacific" target="_blank">Al-star Pacific Blue</a> erhielt ich mit drei Packungen passender T10 Pacific Blue Tintenpatronen. Allein um die Tinte auszuprobieren, habe ich eine der Packungen angebrochen.</div>
<div>
<br /></div>
<div>
Als die Patrone leer war, kam ein altes Bedenken wieder hoch: Wegwerfen? Das erscheint mir heute wie damals der falsche Weg. Das Netz kannte nach kurzer Recherche die Lösung: Die Tintenpatrone wieder nachfüllen.</div>
<div>
<br /></div>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjZYeR1yT8wnSyEIzhtFt2iBZGA_jiuzsMZxOuLkbiVerhoxF7A2S3qJUvYobbq2zvp6wS5LDUuKpptgRLpoIA3eZ4mVGtdipKkTZSLG4xD-65Mc2f74Mg6FqW4bXvC7qKrKRw6nlcxnAo/s1600/%2528Foto%2529+Tinte+nachfu%25CC%2588llen+2017-05-06+Lamy.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="480" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjZYeR1yT8wnSyEIzhtFt2iBZGA_jiuzsMZxOuLkbiVerhoxF7A2S3qJUvYobbq2zvp6wS5LDUuKpptgRLpoIA3eZ4mVGtdipKkTZSLG4xD-65Mc2f74Mg6FqW4bXvC7qKrKRw6nlcxnAo/s640/%2528Foto%2529+Tinte+nachfu%25CC%2588llen+2017-05-06+Lamy.jpg" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Von links nach rechts: Einweghandschuhe, Lappen, 3ml Spritze mit 0,45mm Kanüle, De Atramentis Tintenfass, Materialliste zum Nachfüllen, mit Dokumententinte nachgefüllte Patrone, Heißklebepistole, original Lamy T10 Pacific Blue Patrone, Packung der Lamy Tintenpatronen</td></tr>
</tbody></table>
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<br /></div>
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<h3>
Materialliste zum Nachfüllen</h3>
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<br /></div>
<ol>
<li>Eine Unterlage, die man vollsauen kann und die den Untergrund schützt, den man nicht einfärben möchte.</li>
<li>Ein Lappen</li>
<li>Handschuhe. Ich benutze Einweghandschuhe, weil die wenig behindern, allerdings nicht wie gedacht nur einmal, sondern solange, bis sie wirklich kaputt sind. Die Handschuhe auf dem Foto sind etwa eineinhalb Jahre alt. Die meisten Video-Blogger arbeiten ohne Handschuhe, aber ich mag es nicht, mit bunten Händen durch die Welt zu gehen.</li>
<li>Eine leere Tintenpatrone, hier eine <a href="http://www.lamyshop.com/tintepatrone-lamy-t10.html" target="_blank">T10 von Lamy</a>.</li>
<li>Eine Glas Lieblingstinte, hier die <a href="http://www.de-atramentis.com/" target="_blank">De Atramentis</a> <a href="http://www.de-atramentis.com/dokumententinten-84/tinte--tinten--dokumententinte--dokumententinten--permanenttinte--dokumenten-tinte--dokumenten-tinten--permanent-tinte--473-732-927.html" target="_blank">Dokumententinte in Türkis</a>.</li>
<li>Eine kleine Spritze mit Kanüle. Zum Testen habe ich mir das Material in der Apotheke um die Ecke geholt. Die Kanüle ist scharf. Für den Dauerbetrieb werde ich mir eine andere Spritze mit stumpfer, längerer und etwas breiterer Kanüle zulegen.</li>
<li>Eine Heißklebepistole (oder ein anderes Verschlussmaterial nach Wahl)</li>
</ol>
<h3>
Wie man nachfüllt</h3>
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<br /></div>
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Eigentlich ist es banal, eine Tintenpatrone nachzufüllen. Ich beschreibe trotzdem, was ich mache.</div>
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In der Regel ist eine leere Tintenpatrone nie ganz leer. Reste der Tinte sind immer vorhanden. Wenn man nicht die gleiche Tinte nachfüllt, möchte man diesen Rest zuerst entfernen, bevor man eine neue Tinte hineinfüllt. Da sich Tintenpatronen nicht einfach mit Wasser füllen lassen, nimmt man die Spritze mit Kanüle und spült damit die Patrone solange mit frischem Wasser, bis es klar ist. Zum Schluss sollte man alles Wasser aus der Patrone herausholen und diese dann trocknen lassen. Will man die gleiche Tinte wieder hineinfüllen, kann man den Reinigungsschritt überspringen.</div>
<div>
<br /></div>
<div>
Mit der Spritze nehme ich Tinte aus dem Tintenglas auf und fülle diese dann in die Patrone ein.</div>
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<br /></div>
<div>
Patronen entfalten nur dann ihren großen Vorteil, wenn sie transportabel sind. Sie laufen eigentlich nicht von selbst einfach so aus. Aber sie können es, wenn man sie z.B. in der Reisetasche – oder im Schulrucksack – schüttelt. Außerdem trocknen Tinten aus, wenn sie nicht versiegelt sind. Dies ist die kniffeligste Angelegenheit der ganzen Nachfüllerei. Es gibt Leute, die schlagen die kleinsten Legosteine als Verschlusskappe vor. Andere besorgen sich Mini-Dichtkappen aus Baumärkten oder bei Drucker-Tintennachfüllstationen. Wieder andere schwören auf Paraffin oder Wachs. Silkon-Dichtmasse oder zerkleinerte Silkon-Ohrschutzknete wird ebenfalls empfohlen. Mir schien der Weg der Heißklebepistole am vertrauenswürdigsten. Wenn die Patrone voll ist, verschließe ich diese mit einem Tröpfen Heißkleber, lasse aber ein wenig überstehen. Sobald ich die Patrone einsetzen möchte, kann ich den Klebestopfen an diesem kleinen Überstand herausziehen. Ich glaube zwar, dass der Verschluss dicht und fest genug ist, dass ich die Patronen einfach so in ein Etui stecken könnte, jedoch bin ich auch ein wenig übervorsichtig, und verpacke sie in einem dicht verschließbaren Plastikbeutelchen. Die meisten Systeme wie Filofex bieten solche Zubehörtäschchen an, es ginge aber auch ein kleiner Gefrierbeutel oder Ähnliches.</div>
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Ein weiteres verschließbares Plastikbeutelchen reserviere ich für leergeschriebene Patronen, damit ich sie transportieren kann, ohne zu befürchten, dass sich die Resttinte verselbständigt.</div>
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<h3>
Tipps</h3>
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<li>Zumindest bei Lamy haben die Patronen einen farbigen Kopf, der die enthaltene Farbe anzeigt. Dies ist jedoch nicht nur bei Lamy der Fall. Wer verschiedene Farben im Einsatz hat, kann vorher verschiedene unterschiedliche Originalpatronen leeren – aufs Papier bringen oder in luftdichte Gläser umfüllen – und mit farbähnlichen Tinten nachtanken.</li>
<li>Ich merke mir nicht unbedingt, welche Tinte ich in eine Patrone gefüllt habe. Im obigen Beispiel ist die De Atramentis Dokumententinte so markant, dass ich diese schon von außen nicht mit einer anderen verwechseln kann. Bei weniger markanten Tinten nutze ich einen Labeldrucker und mache mir für die Patrone ein schlankes Etikett – bei mir ist es ein 3.5mm Band –, um mich später daran erinnern zu können, was ich eingefüllt habe. Gelabelte Patronen befülle ich dann nur zur Not mit einer anderen Tinte. Lieber bleibe ich bei dem, was auf dem Label steht.</li>
</ol>
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<h2>
Fazit</h2>
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Patronen sind Kolbenfüllern und Konvertern überlegen, wenn man lange Arbeitstage und Konferenzen mit einem Füllfederhalter komfortabel bestehen möchte. Füllt man sie mit der Lieblingstinte bzw. den Lieblingstinten nach, bekommt man das beste aus der großen weiten Tintenwelt. Vereint ist dies die idealste Lösung für reisende, tagende Füller-Enthusiasten.</div>
<span style="background-color: #bd081c; background-position: 3px 50%; background-repeat: no-repeat no-repeat; background-size: 14px 14px; border-bottom-left-radius: 2px; border-bottom-right-radius: 2px; border-top-left-radius: 2px; border-top-right-radius: 2px; border: none; color: white; cursor: pointer; display: none; font-family: "helvetica neue" , "helvetica" , sans-serif; font-size: 11px; font-style: normal; font-weight: bold; line-height: 20px; opacity: 1; padding: 0px 4px 0px 0px; position: absolute; text-align: center; text-indent: 20px; width: auto; z-index: 8675309;">Merken</span><span style="background-color: #bd081c; background-position: 3px 50%; background-repeat: no-repeat no-repeat; background-size: 14px 14px; border-bottom-left-radius: 2px; border-bottom-right-radius: 2px; border-top-left-radius: 2px; border-top-right-radius: 2px; border: none; color: white; cursor: pointer; display: none; font-family: "helvetica neue" , "helvetica" , sans-serif; font-size: 11px; font-style: normal; font-weight: bold; line-height: 20px; opacity: 1; padding: 0px 4px 0px 0px; position: absolute; text-align: center; text-indent: 20px; width: auto; z-index: 8675309;">Merken</span>Andreas Jankehttp://www.blogger.com/profile/10188454520581832540noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7422945998848616717.post-14475936126909834242016-11-15T09:44:00.000+01:002016-11-15T15:18:38.427+01:00Die heilende Schule – Das Gebäude entwickeln<h2>Beipackzettel</h2><br />
Dieser Blog-Post ist noch eine Baustelle. Eigentlich handelt es sich um ein papierenes Exposé, das für den Gebrauch und die Diskussion in jeweils einer bestimmten Schule entstanden ist und spezifiziert wurde. Der Übergang ins Netz gestaltet sich sowohl durch den papiertypischen Aufbau und die Querelen mit dem Layout, als auch inhaltlich schwierig, weil vieles verallgemeinert werden muss, um sich für die Weböffentlichkeit zu eignen. Ursprünglich wollte ich das Exposé zunächst umbauen und den Post erst anschließend veröffentlichen. Die Realität lehrt mich, dass ich dann wohl noch Wochen und Monate benötige, weil ich kaum Zeit finde, mich dieser Arbeit zu widmen. Deshalb stelle ich nun doch den Rohbau bereit, und Sie können zuschauen, wie er sich nach und nach zu einer Release-Version verändert.<br />
<br />
<h2>Versionsverlauf</h2><dl><dt>2016-10-31</dt>
<dd>Übergang von LaTeX zu Blogger</dd>
<dt>2016-11-14</dt>
<dd>Erste Veröffentlichung mit erheblichen Layoutfehlern</dd>
<dt>2016-11-15</dt>
<dd>Erste Aufräumarbeiten im HTML-Code</dd> </dl><br />
<h2>Inhaltsverzeichnis</h2><ol><li>Vorbemerkung</li>
<li>Grundsätze und Zweck</li>
<li>Vision</li>
<li>Ideen</li>
<ol><li>Leben, lehren und lernen in Würde</li>
<li>Inklusion</li>
<li>Vorgaben durch Bildungsziele</li>
<li>Vorgaben des GUVV und des DIN</li>
<li>Das Schulkonzept</li>
<li>Wir bearbeiten Störungen dort, wo sie auftreten</li>
</ol><li>Planung</li>
<ol><li>Sofortmaßnahmen</li>
<ol><li>Akustik</li>
<li>Beleuchtung</li>
<li>Belüftung</li>
<li>Farbgebung</li>
<li>Möblierung</li>
<li>Strukturierung des Raums</li>
</ol><li>Mittelfristige Maßnahmen</li>
<ol><li>Raumverteilung</li>
<li>Raumgröße</li>
</ol></ol><li>Nächste Schritte</li>
<li>Literatur</li>
</ol><br />
<h2>1 Vorbemerkung</h2><br />
Dieses Exposé stammt in seiner ersten Fassung aus dem Jahre 2011 und wurde vom Team der Sozialpädagogen des Gymnasiums Salzgitter-Bad in die dortige Entwicklungsdiskussion hinsichtlich einer modernen, zukunftsorientierten und inklusiven Schule in die Schulgremien eingebracht. Seitdem wird es regelmäßig an die örtlichen Gegebenheiten für andere Schulen angepasst.<br />
<br />
Wenn man in der sozialen Abeit tätig ist, scheint es jedem sofort klar und plausibel zu sein, dass ein gesundheitlich belastetes Elternhaus zu belasteten Kindern mit teilweise schwer zu handhabenden Reaktionen führt. Dies gelte insbesondere für psychische Belastungen. Umso erstaunlicher ist es, dass dieselbe Vermutung für außerhäusliche Bezugspersonen nicht mit derselben Selbstverständlichkeit angenommen zu werden scheint. Die Beobachtungen der letzten Jahre sprechen dafür, dass wir erwarten können, dass belastete oder ausgebrannte Lehrerinnen und Lehrer ihre Schülerinnen und Schüler ebenso schädigen – unabsichtlich und trotz bestem Wissen und Gewissen –.<br />
<br />
Gesundheitsschutz für alle am Schulleben Beteiligten ist deshalb essentiell für die gesellschaftliche Entwicklung. Dieses Exposé zielt auf die Entwicklung der salutogenen Faktoren im Lern- und Lebensraum Schule.<br />
<a name='more'></a><br />
<br />
<h2>2 Grundsätze und Zweck</h2><br />
Sechs Pfeiler tragen die Entwicklung eines salutogenen Lernraums:<br />
<ol><li>„Leben, lehren und lernen in Würde”,</li>
<li>die gesetzlichen Vorgaben zur Inklusion in Schulen,</li>
<li>die gesetzlich definierten Bildungsziele,</li>
<li>ie Vorgaben des GUVV und des Deutschen Instituts für Normung,</li>
<li>die Leitsätze des Schulkonzepts,</li>
<li>Störungen lösen wir dort, wo sie auftreten.</li>
</ol><br />
Da wir im Raum handeln, übersetzen wir diese Vorgaben in den dafür benötigten Raum. Zugleich zeigen wir in jeder Idee zur Raumentwicklung, inwiefern sie bezweckt, diese Vorgaben in Handlungen umzusetzen. Indem wir das Gebäude entwickeln, mühen wir uns darum, geltendes Recht umzusetzen und die Rahmenbedingungen für eine barrierefreie Teilhabe an der Gesellschaft zu schaffen, so dass die Entwicklung eines salutogenen Lernraums mit der Inklusion Hand in Hand geht.<br />
<br />
<h2>3 Vision</h2><br />
Wenn wir den physischen Raum unter dem Thema „Leben, lehren und lernen in Würde” entwickelt haben, werden die äußeren Stressoren und pathogenen Strukturen so weit abgebaut sein, dass die Lehrenden, die Lernenden und alle weiteren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter körperlich und geistig gesünder als jetzt sein werden. Die Bindung an den Arbeitsplatz wird von einem positiven Gefühl getragen. Die Zufriedenheit und Sicherheit am Arbeitsplatz werden insgesamt verbessert sein. Wenn der Stress reduziert und die allgemeine Gesundheit verbessert sein werden, sind zwei elementare Blockaden im Lernprozess gelöst, so dass die Lehr- und Lernfähigkeit im Allgemeinen gesteigert sein wird.<br />
<br />
Der erreichte Zustand wird durch den Bezug auf die gesetzlichen Anforderungen und auf das Schulkonzepts abgesichert und inhaltlich gefüllt sein. In Wechselwirkung mit der Entwicklung des physischen Raums wird sich auch das Miteinander an der Schule so verändern, dass soziale Stressoren abgebaut werden. Die Gebäudeentwicklung wird vorläufig abgeschlossen sein, wenn<br />
<ol><li>der Krankenstand unter den Lehrenden und Lernenden gesunken ist.</li>
<li>möglichst alle Lehrenden und Lernenden ihren Arbeitsplatz positiv bewerten.</li>
<li>mehr Schülerinnen und Schüler die Lehrgangsziele erfolgreich abschließen.</li>
<li>mehr Schülerinnen und Schüler für ihre schulische Weiterentwicklung sehr gut aufgestellt sind.</li>
<li>die Quote der von außen notwendigen Interventionen zur Sicherung der Teilhabe an der Gesellschaft sinkt.</li>
</ol><br />
<h2>4 Ideen</h2><br />
<h3>4.1 Leben, lehren und lernen in Würde</h3><br />
Unter dem Leitthema „Leben, lehren und lernen in Würde” blicke ich in erster Linie auf die Aspekte des Raums, die es ermöglichen, körperlich gesund zu bleiben und die salutogen sowohl auf soziale Strukturen als auch auf den Geist wirken. Diese sind:<br />
<ol><li>Die Größe des Raums,</li>
<li>die Akustik,</li>
<li>die Beleuchtung,</li>
<li>die Belüftung,</li>
<li>die Strukturierung,</li>
<li>die Temperatur,</li>
<li>die Farbauswahl,</li>
<li>die Bewegungsmöglichkeiten im Raum und</li>
<li>die Möblierung.</li>
</ol><br />
<h3>4.2 Inklusion</h3><br />
Inklusion in der Schule zielt darauf, die Ressourcen der Lehrenden und der Lernen den so zu nutzen, dass sie einander im Lernprozess unterstützen und zu nachhaltigem (Handlungs-) Wissen führen. Sie ist im Denkhorizont der praktischen Umsetzung der Menschenrechte entstanden und definiert die Einpressung eines Menschen in seine Umwelt (Integration) durch die Bearbeitung der von außen festgelegten Defizite als menschenrechtsverletzenden Gewaltakt. Die Ressourcen der Individuen entfalten sich für die Lerngemeinschaft, wenn die Lehrenden und Lernenden die Umweltbedingungen ihren Bedürfnissen anpassen.<br />
<br />
Wir hören achtsam darauf, welche Bedürfnisse die Eltern, die Schülerinnen und Schüler, ggf. deren Familienbegleiter, Ärzte und weiteren Unterstützer bekannt geben, mit dem Ziel zu verstehen, wie die Umweltbedingungen den Bedürfnissen des Individuums anzupassen sind.<br />
<br />
Schülerinnen und Schüler formulieren ihren Bedarf i. d. R. selbständig, jedoch nicht immer verbal, sondern auch nonverbal. Wir lernen zuzuhören und solange urteilsfrei nachzufragen, bis wir wissen, was die Schülerinnen und Schüler brauchen.<br />
<br />
<h3>4.3 Vorgaben durch Bildungsziele</h3><br />
Die Vorgaben für Schulen in Niedersachsen sind so umfassend, dass es vorläufig sinnvoll ist, sich auf die Punkte zu konzentrieren, die wir am leichtesten in den Raum übersetzen können. Eine Präzisierung des räumlichen Bedarfs erfolgt im gemeinsamen Gespräch des Kollegiums, der Schülerschaft, der Elternschaft, der Sozialarbeit an Schulen und der Politik während eines späteren Arbeitsschritts.<br />
<br />
Solange sich die Lehrenden in einer Situation befinden, in der sie einerseits wahrnehmen, welche Aufgaben ihnen übertragen sind und andererseits konstatieren, dass sie schon auf der Ebene der Räumlichkeiten diesen Aufgaben nicht nachkommen können, geraten sie in ein belastendes Dilemma. Eine Kongruenz zwischen den Aufgaben und den Umweltbedingungen herzustellen, senkt die Zerissenheit und führt somit zu einer spürbaren Entlastung, die sich positiv auf die Gesundheit und Fähigkeit zu lehren auswirkt.<br />
<br />
Die gesetzlichen Vorgaben fokussieren auf die Lernenden. Die Lehrenden sind so wenig im Blick, dass der Zusammenhang zwischen den eingeforderten Leistungen und der würdevollen Gestaltung der Arbeit der Lehrenden verloren geht. Tatsächlich können die Lehrenden diese Anforderungen dann umsetzen, wenn sie selbst in einer Umgebung arbeiten, welche ihre Würde respektiert und ihnen selbst ermöglicht zu leben, was ihnen aufgetragen ist, ihren Lernenden beizubringen. Für die Räume der Lehrenden bedeutet dies konkret, dass diese genauso wie für die Lernenden Möglichkeiten bieten, in gesicherten Gruppen zu arbeiten, sich zu ungestörten Einzelarbeiten zurückzuziehen, niemandem im Nacken sitzen zu haben und einen Wechsel zwischen An- und Entspannung durchlaufen zu können.<br />
<br />
<h3>4.4 Vorgaben des GUVV und des DIN</h3><br />
Wir können die komplexen Vorgaben des GUVV und des DIN nicht selbständig im Blick behalten. Hier ist professionelle Hilfe nötig.<br />
<br />
Dennoch braucht insbesondere die DIN 18041 <em>„Hörsamkeit in kleinen bis mittelgroße Räumen“</em> mit Bezug auf Unterrichtsräume, Gruppenräume und Sporthallen und die DIN 4109: <em>…über den Schallschutz im Hochbau bezüglich der Pausenräume und der Gänge</em> besondere Aufmerksamkeit.<br />
<br />
Wir prüfen, ob die Vorgaben des Arbeitsschutzes z. B. hinsichtlich des Schallschutzes eingehalten werden. Statistisch erreichen Schulklassen Spitzenschallpegel zwischen 85 dB und über 100 dB, im Tagesmittel liege die Belastung laut Literatur regelmäßig über 60 dB. Gesetze zur Arbeitssicherheit konzentrieren sich auf den Bereich, ab dem das Gehör dauerhaft geschädigt werden kann, also ab 80 dB. Da Schulklassen diesen Wert überschreiten können, besteht die Gefahr dauerhafter Schädigungen bei Lehrenden und Lernenden. Psychische und physische Reaktionen treten statistisch ab 50 dB ein. Eine Verfeinerung der Lärmschutzrichtlinien im Schulbereich ist notwendig. Messverfahren sind aufwendig und werden von Experten professionell durchgeführt.<br />
<br />
<h3>4.5 Das Schulkonzept</h3><br />
Die Schulkonzepte liegen an vielen Schulen nahe beieinander. Zum Vergleich stelle ich hier die Leitsätze der Grundschule Elbe und des Gymnasiums Salzgitter-Bad nebeneinander.<br />
<br />
<blockquote class="tr_bq"><br />
„Unsere Schule [Grundschule Elbe] ist ein Ort gemeinsamen Lernens: wo Zusammenarbeit und Zusammenwirken von Schülern, Lehrkräften und Eltern zu allseitiger Zufriedenheit gedeihen. So wollen wir gemeinsam in unserer Schule wirken [. . . ] Das bedeutet, dass wir<br />
<br />
<ol><li>gemeinsam das Schulleben und das Lernen gestalten.</li>
<li>anstreben, die Wahrnehmungen und Interessen Einzelner aufzunehmen und zu einem gemeinsamen Ganzen zusammenzufügen.</li>
<li>andere Meinungen zulassen und berücksichtigen, um zu einem sinnvollen Konsens zu kommen.</li>
<li>respektvoll und rücksichtsvoll miteinander arbeiten und umgehen. [. . . ]”</li>
</ol></blockquote><br />
<blockquote class="tr_bq"><ol><li>„Wir [Gymnasium Salzgitter-Bad] fordern und fördern unsere Schülerinnen und Schüler.</li>
<li>Wir fördern und begleiten die persönliche und soziale Entwicklung unserer Schülerinnen und Schüler.</li>
<li>Wir öffnen unsere Schule durch Kooperation.”</li>
</ol></blockquote><br />
Schulkonzepte zeigen uns, was wir erreichen und wie wir arbeiten wollen. Im Dialog tragen wir an jeder einzelnen Schule zusammen, wie die Räume beschaffen sind, die wir dafür brauchen.<br />
<br />
<h3>4.6 Wir bearbeiten Störungen dort, wo sie auftreten</h3><br />
Verschiedene Lebensbereiche betrachten wir grundsätzlich selbständig.<br />
<br />
Im Horizont möglicher Diagnosen gilt, dass viele erst dann gestellt werden können, wenn die Auffälligkeiten in mehreren, voneinander unabhängigen Lebensbereichen auftreten. Dementsprechend sind unabhängige Interventionen in allen Bereichen notwendig, in denen Störungen auftreten.<br />
<br />
Wenn wir in der Schule feststellen, dass sich Schülerinnen und Schüler (oder Lehrerinnen und Lehrer) irritierend verhalten, übernehmen wir die Prozessverantwortung für notwendige Anpassungen der Institution und der Anforderungen an die Bedürfnisse der Lernenden (oder Lehrenden). Familien, Ärzte und weitere Unterstützer sind dabei beratende Ressourcen.<br />
<br />
Wir schaffen Treffpunkte in der Schule, um miteinander zu arbeiten. Wir entwickeln das Gebäude so, dass es uns dabei unterstützt, Störungen bei Lehrenden oder Lernenden zu umgehen.<br />
<br />
<h2>5 Planung</h2><br />
<h3>5.1 Sofortmaßnahmen</h3><br />
Durch die Sofortmaßnahmen gestalten wir den bereits vorhandenen Raum mit möglichst geringen Mitteln so um, dass die meisten Aspekte einer zukunftsfähigen Schule bereits erfüllt werden. Dem entsprechen die Maßnahmen, bei denen die Substanz des Gebäudes unverändert bleibt.<br />
<br />
<h4>5.1.1 Akustik</h4><br />
Zu den pathogensten Faktoren gehört der Schall: Es ist zu laut, und in vielen Räumen ist Sprache schlecht verstehbar. Beides erzeugt Stress, der die Lehr- und Lernfähigkeit erheblich einschränkt. Alle Maßnahmen zielen darauf, die Lautstärke und Nachhallzeiten in den Unterrichtsräumen und öffentlichen Bereichen soweit zu senken, dass sie keinen Stress mehr auslösen. Desweiteren soll die Sprachverständlichkeit soweit steigen, dass Lehrende mühelos reden können und zugleich präzise verstanden werden. Durch eine akustische Abgrenzung der Arbeitsgruppen untereinander entfällt der stresserzeugende Zwang, anderen (Neben-) Gesprächen nicht zuhören zu dürfen. Die akustische Fokussierung in Arbeitsgruppen trägt dazu bei, dass die Lernenden konzentriert an den gestellten Aufgaben arbeiten können. Deshalb bündeln wir die akustischen Maßnahmen mit einer strukturierenden Raumgestaltung.<br />
<br />
Zunächst ermitteln wir, in welchen Räumen Unterrichtsgespräche mühsam sind, wo Schülerinnen und Schüler schnell unaufmerksam werden und zu Nebengesprächen neigen. Desweiteren finden wir heraus, von welchen öffentlichen Räumen Lärmbelastung in die Unterrichtsräume dringt.<br />
<br />
Wir rüsten die Decken mit wirksamen, modernen Schallschutz aus. Der Boden wird mit schalldämpfenden Materialien belegt. Beläge mit unregelmäßiger, elastischer Oberfläche absorbieren über den Trittschall hinaus störende Schallreflektionen. Besonders geeignet scheinen hierfür Nadelvliese und Granulatgebinde. Die Wände und Arbeitsgruppenbereiche entschärfen wir mit Akustikschaumstoffen. Im Raum selbst separieren wir die Arbeitsgruppen durch akustische Trennwände. Frei stehende Objekte aus Akustikschaum stoffen verhindern Reflektionen. Die Glasflächen der Fenster versehen wir mit akustisch wirksamen Vorhängen. Ein individueller Gehörschutz ist eine Erste-Hilfe-Maßnahme.<br />
<br />
<h4>5.1.2 Beleuchtung</h4><br />
Die meisten Menschen in Industriegesellschaften verbringen bis zu 90% ihres Tages in geschlossenen Räumen. Deshalb fehlt ihnen das bioaktive Licht der Sonne, so dass wichtige Vitamine und Hormone nicht oder nur unzureichend gebildet werden. Die Maßnahmen zielen darauf, durch biologisch anregendes Licht die Konzentration, Aufmerksamkeit, Wahrnehmungsfähigkeit und Gesundheit zu verbessern sowie die angestrebte Sozialform zu unterstützen.<br />
<br />
Die Räume sind i. d. R. mit 840er-Leuchtstoffröhren, bzw. mit noch schlechteren Lichtquellen beleuchtet. 840er Röhren erzeugen ein Licht der Temperatur von 4000K. Die 8 edeutet, dass die Farbwiedergabe gegenüber dem Sonnenlicht leicht verzerrt ist. Diese Leuchtstoffröhren sind für ihr Farbspektrum zu weiß und zu hell, so dass der menschliche Organismus gleichzeitig durch die Helligkeit auf wach und durch die fehlenden Wellenlängen im Licht auf schlafen geschaltet wird. Dadurch entsteht ein starker, meist vorbewusster Stress. Im mangelhaften Lichtspektrum fehlen darüber hinaus die bioaktiven Wellenlängen.<br />
<br />
Die effizienteste Gegenmaßnahme ist so viel Unterricht im Freien wie möglich. Wann immer Unterricht in geschlossen Räumen stattfindet, sollte dies unter Vollspektrumlicht geschehen. Dieses ist biologisch wirksam, erhöht die Aufmerksamkeit und die Konzentration und fördert durch eine hohe Farbklarheit die Wahrnehmungsfähigkeit. Des Weiteren sinkt die Unfallgefahr. Am einfachsten ist es, die vorhandenen Leuchtstoffröhren gegen solche mit naturnahem Spektrum auszutauschen. Diese Maßnahme sollte auf jeden Fall ausgeführt werden. Das Beleuchtungskonzept strukturiert darüber hinaus den Raum, indem die Leuchtkörper je nach gewünschtem Unterrichtskonzept angeordnet sind:<br />
<br />
<ul><li>Bisher bilden die Leuchten ein U mit der geschlossenen Seite an der Tafel. Diese Anordnung prädestiniert einen Unterricht als Vorlesung und richtet die Räume eindeutig auf die Tafel und den Lehrer aus. Abweichende Raumstrukturierungen arbeiten gegen diese Beleuchtung und erzeugen vor- und unbewussten Stress.</li>
<li>Eine Lichtanordnung im Kreis betont die Klasse als Gruppe. Dieser Anordnung folgend wäre die Aufstellung der Klasse ein richtungsungebundener Kreis. Die Lernenden werden stärker in die Gestaltung des Unterrichts einbezogen.</li>
<li>Lichtinseln betonen die Arbeit in kleinen Gruppen. Tageslichtspots können in schall dämpfende Deckel integriert sein. Im Zentrum steht die Arbeit in überschaubaren Teams. Es ist davon auszugehen, dass diese Arbeitsform die selbständigste, ruhigste und stressfreiste ist.</li>
</ul><br />
Übergreifend werden wir darauf achten, dass alle Lichtquellen blendfrei sind.<br />
<br />
<h4>5.1.3 Belüftung</h4><br />
Innenräume sind i. d. R. mit mehr Schadstoffen belastet als die Außenwelt. Zudem ist der CO<sub>2</sub>-Gehalt oft ermüdend hoch. Da sich sowohl die Lehrenden als auch Lernenden überwiegend im Gebäude aufhalten, werden sie selbst dann unnötig belastet, wenn die Grenzwerte der verschiedenen Schadstoffe und des CO<sub>2</sub>-Gehalts nicht ganz erreicht werden. Die Maßnahme zielt darauf, dass die Lehrenden und Lernenden durch eine reduzierte Schadstoffbelastung gesünder werden und durch eine verbesserte Sauerstoffzufuhr wacher und aufmerksamer mithin stressfreier arbeite können.<br />
<br />
Unterricht im Freien wirkt am effektivsten. Wann immer in geschlossenen Räumen unterrichtet wird, müssen diese Räume aktiv belüftet sein. Stoßlüften wirkt ungleichmäßig und erzielt nur kurzfristige Effekte. Dauerlüften führt oft zu Problemen mit der Innenraumtemperatur. Die Verteilung der Frischluft in den Innenräumen ist ungleichmäßig. Am wirkungsvollsten ist eine Belüftungsanlage und sollte wenn möglich eingebaut werden.<br />
<br />
<h4>5.1.4 Farbgebung</h4><br />
Die Farbgebung an den Wänden kann verhältnismäßig kurzfristig angepasst werden. Darüber hinaus gestalten wir den Boden und die Decke farbig. Vor allem die Farbe für den Bodenbelag muss vor einer Neugestaltung klar sein. Diese Maßnahme zielt darauf, „die Augen der Schülerinnen und Schüler sowie der Lehrkräfte zu schonen und die Konzentrationsfähigkeit zu fördern“. Des Weiteren gibt sie Sicherheit bei der Orientierung im Gebäude.<br />
<br />
Die Strukturierung des Raums wird auch auf dem Boden vorgezeichnet. In den Unterrichtsräumen zeigt die Farbgebung die gewünschten primären Arbeitsformen an, und in den allgemeinen Räumen sind in die Farbgebung am Boden das Leitsystem durch die Gebäude und die Auszeichnung der Rettungswege integriert.<br />
<br />
Vom Zentrum für <em>Angewandte Gesundheitswissenschaften der Leuphana Universität Lüneburg</em> gibt es eine Handreichung für die Farbgestaltung.<br />
<br />
<h4>5.1.5 Möblierung</h4><br />
Aus den derzeit vorhandenen Tischen lassen sich nur unzureichende Gruppenarbeitstische bauen. Die Blickwinkel und die unterschiedlichen Distanzen stören die Kommunikation und schließen meistens diejenigen sozial aus, die an den Stirnseiten der Tischgruppen sitzen. Besonders in der Grundschule führen unterschiedliche Tischhöhen zu einer zerklüfteten Arbeitsfläche. Die angestrebte Maßnahme zielt darauf, an vollwertigen Arbeitsplätzen die soziale Interaktion zu fördern und Stress durch Überschneidungen der Arbeitsräume und durch Haltungsschäden abzubauen.<br />
<br />
Als fördernd haben sich Sechser-Sitzgruppen erwiesen, die im Sechseck aufgebaut sind. Dazu werden Trapeztische mit einer Länge von mindestens 80 cm an der Arbeitsseite empfohlen. Wir geben Trapeztische mit einer Länge von 1 m an der Arbeitskante vor, damit unsere Schülerinnen und Schüler hinreichend viel Arbeitsfläche haben und der Sicherheitsabstand zu den benachbarten Schülerinnen und Schülern gewahrt bleibt.<br />
<br />
Sitzen ist an sich eine Ruhe- und Schlafhaltung. Starre Sitze fördern den Unterrichtsschlaf und führen dauerhaft angewandt zu Haltungsschäden und Schmerzen. Daraus entsteht wiederum Stress, der die Interaktion in der Gruppe belastet und die Lernfähigkeit senkt. Rollbare, in sich bewegliche Stühle, die man auch mit der Rückenlehne vorm Bauch besitzen kann, fördern unsere Schülerinnen und Schüler darin, unterschiedliche Arbeitshaltungen einzunehmen und im Unterricht wach zu bleiben. Als ein wichtiger erster Schritt werden moderne, ergonomische Stühle angeschafft. Wir nutzen Stühle mit Fußstützen. Indem die notwendige Anpassung an die Körpergröße von den Tischen auf die Stühle verlagert wird, entsteht eine durchgehende, optisch ruhige Arbeitsfläche. Desweiteren sitzen die Teammitglieder dadurch auf gleicher Augenhöhe, was sich positiv auf die soziale Struktur der Gruppe auswirkt. Andere Bewegungsmaßnahmen können hier ergänzen.<br />
<br />
Wenn wir Arbeitsgruppen bilden, dann macht es Sinn, auch die Materialfächer der Schülerinnen und Schüler von den Fluren und Wänden der Klassenräume möglichst nah an das Geschehen der Arbeit heranzuholen. Als Richtwert gilt, dass der Zugriff auf Material in weniger als einer Minute möglich ist. Wir führen schnell verfügbare Wissensspeicher ein. Im Grunde kann es sich dabei um eine Art „Zettelkasten“-System handeln, auf dass die Lernenden direkt am Arbeitsplatz zugreifen können. Auch hier gilt, dass die Schülerinnen und Schüler eine Information in weniger als einer Minute abrufen können und dass neue Informationen ebenso schnell eingefügt werden können.<br />
<br />
Die Schülerinnen und Schüler greifen auf ihren eigenen Container inklusive der Wissensablage direkt am Arbeitsplatz zu.<br />
<br />
<h4>5.1.6 Strukturierung des Raums</h4><br />
Wir strukturieren den Raum einerseits mit baulichen Maßnahmen, die direkt den Aufbau des Gebäudes betreffen und andererseits mit der innenarchitektonischen Gestaltung. Nur die letztere wird als Sofortmaßnahme durchgeführt.<br />
<br />
Wir zielen darauf, unsere Schule salutogen, inklusions- und zukunftssicher zu gestalten. Dazu schaffen wir Ruhezonen, richten Rückzugsmöglichkeiten ein, sorgen für Klarheit, gestalten die Pausenbereiche und unterstützen die jeweilige Raumfunktion ästhetisch im Sinne des Griechischen: Zur Wahrnehmung beitragend. Wir haben dabei sowohl die Lehrenden als auch die Lernenden im Blick. In den Arbeitsbereichen schaffen wir echte Arbeitsplätze.<br />
<br />
Wir stellen fest, dass unsere Unterrichtsräume überbesetzt sind. Generell scheint es uns sinnvoll, kleinere Klassen zu haben. Dies wird aber zur Zeit durch gesetzliche Vorgaben ausgeschlossen.<br />
<br />
Wenn die Lernenden in Reihen sitzen, dann sitzt den Vorderen immer jemand im Nacken. Dies löst Stress aus, so dass die Aggressivität steigt, die Lernfähigkeit abnimmt und Lautstärke entsteht. Weiterhin erzeugen Nebengespräche Stress, wenn man auf sie nicht eingehen darf und sich nicht an ihnen beteiligen soll.<br />
<br />
Für Lehrende bedeutet die Reihung der Arbeitsplätze, dass sie, unterstützt von der aktuellen Ausrichtung des Raums, auf der Bühne stehen und etwas vorspielen. Dies erzeugt Stress, selbst bei einer ausgereiften Professionalisierung.<br />
<br />
Sowohl auf die Lernenden wie auf die Lehrenden wirkt die aktuelle Strukturierung des Raums pathogen.<br />
<br />
Dem stellen wir eine Struktur gegenüber, welche die große Gruppe der Klasse in kleine, beständige Arbeitsgruppen untergliedert. Dies geschieht durch Anordnung in Gruppentischen zu je sechs Schülern. Jede Arbeitsgruppe wird akustisch von den anderen isoliert. Dies geschieht durch Schalldämpfer<br />
<br />
<ol><li>am Boden – geeignet sind z. B. runde Intarsien aureichender Größe aus Nadelvließ oder farbige Absätze –,</li>
<li>an der Decke – geeignet sind z. B. ausreichend große runde Akustiksegel –,</li>
<li>an den Wänden oder</li>
<li>zwischen den Gruppen – geeignet sind akustisch wirksame Stellwände –.</li>
</ol><br />
Die Lichtinstallationen sind so in die Schallabsorber integriert, dass Lichtinseln entstehen, welche die Gruppen optisch zusammenhalten. Die Orientierung des Raums auf die Tafel wird aufgelöst. An ihre Stelle tritt ein flexibles System, das es erlaubt, an vielen Stellen im Raum zu präsentieren. Das Präsentationssystem kann dann jeweils bei der Gruppe eingesetzt werden, die gerade etwas vorträgt oder bei Bedarf auch an der bisher üblichen Tafelposition.<br />
<br />
Des Weiteren erreichen wir, dass die Räume auch außerhalb des gestalteten Unterrichts z. B. für Hausaufgaben und Vorbereitungen durch mehreren Gruppen genutzt werden können. Wir rudizieren die Informationsflut, indem wir in allen Räumen die Reize auf das Nötigste reduzieren, Arbeits- und Spielmaterialien in strukturierten Behältern verstauen und defekte und überalterte Materialien beseitigen. Wir entfernen Blockaden und gestrandete Möbelstücke aus den Laufwegen.<br />
<br />
Die Darstellung von Arbeitsergebnissen ist für das gemeinsame Lernen und das soziale Miteinander in einer Lerngemeinschaft wichtig. Damit diese Wirkung eintritt, weisen wir eindeutige Präsentationsflächen aus und benennen den Zeitraum eindeutig, über den ausgestellt wird. Informationen für den Schulablauf konzentrieren wir auf genau eine Informationsfläche.<br />
<br />
Mit denselben Maßnahmen werden auch die Lehrerräume strukturiert und mit Ruhezonen ausgestattet.<br />
<br />
Durch diese Maßnahmen bauen wir Stressoren ab, fördern die Lern- und Lehrfähigkeit, unterstützen die Arbeit in Teams, betonen selbständiges Arbeiten und Lernen und schaffen die Grundlage für eine Förderung schwacher Schüler durch ihre Gruppe während der alltäglichen Arbeit gemäß unseres Schulkonzepts.<br />
<br />
<h3>5.2 Mittelfristige Maßnahmen</h3><br />
Für das Schulgebäude bedeuten „Mittelfristige Maßnahmen“, dass die bauliche Struktur des Gebäudes geändert wird. Für alles, was nicht sofort umgesetzt werden kann, wird ein Finanz- und Zeitplan erarbeitet, wann diese ausstehenden Maßnahmen umgesetzt werden. Zur Raumverteilung und -größe legen wir eine separate Bedarfsauflistung vor, die sich auf die Anzahl und Größe der Räume bezieht.<br />
<br />
<h4>5.2.1 Raumverteilung</h4><br />
Das Schulgebäude wurde für eine Halbtagsschule geplant. Daraus ergibt sich, dass für den Betrieb einer Ganztagsschule die vorhandenen Räume nur bedingt geeignet sind und einige notwendige Räume gänzlich fehlen.<br />
<br />
Die Haupt- und Realschule im Innerstetal bietet die architektonischen Voraussetzungen und Möglichkeiten, in ihren selbständigen Trakten Räume für mehrere Lehrerteams einzurichten. Dies hat zwei beachtenswerte Folgen: Überschaubare Teams können sich i. d. R. besser selbst stabilisieren und organisieren als unüberschaubare Menschenmassen. Überschaubare Teams kommunizieren schneller und persönlicher miteinander. Stabilität, Organisation und fließende, persönliche Kommunikation wirken gegen das Burnout-Risiko.<br />
<br />
In unserer Bedarfsauflistung halten wir fest, dass wir an unserer Schule nicht nur Klassen-, Fach- und Personalräume benötigen, sondern in Hinblick auf den Ganztagsbetrieb auch Räume, die den Wechsel verschiedener Phasen zwischen Ruhe und Anspannung ermöglichen. Konkret heißt das, dass folgende Räume ergänzt werden:<br />
<br />
<ul><li>Frei- und Selbstarbeitszonen</li>
<li>Hausaufgabenzonen</li>
<li>Auditorien</li>
<li>Gruppenzonen</li>
<li>Gesellschaftszonen</li>
<li>Essbereiche</li>
<li>Ruhezonen</li>
<li>Räume der Sozialpädagogen</li>
<li>Bewegungszonen</li>
<li>Außenflächen</li>
<ul><li>Grünes Klassenzimmer</li>
<li>Sport u. Bewegung</li>
<li>Ruhezonen: Lassen sich unsere niedrigen Dächer in Balkone umgestalten?, unüberwachte Bereiche, . . .</li>
</ul></ul><br />
<h4>5.2.2 Raumgröße</h4><br />
In den Bundesländern sind in Unterrichtsräumen 1,8-2,0m<sup>2</sup> pro Person vorgesehen. Speziell in Niedersachsen liegen 2m<sup>2</sup> zugrunde. In Gruppenarbeitsräumen sind 2,5m<sup>2</sup> vorgegeben. Für Fachräume sind unterschiedliche Flächenbedarfe ausgewiesen.<br />
<br />
<ol><li>Um die bestehenden Grundsätze des Schulhausbaus in Niedersachsen einzuhalten, überprüfen wir, wie viele unserer Räume größer als mind. <em>(Schülerzahl + Lehrendenzahl)*2m<sup>2</sup></em> sind – auch für die Lehrenden ist Platz einzuberechnen. Gegebenenfalls beantragen wir beim Schulträger, die Klassenstärke so anpassen zu dürfen, dass wir die Normen erfüllen.</li>
<li>Wenn wir zur Basis unseres Systems den Gruppenarbeitsraum machen, dann setzen wir als Größe mind. 2,5m<sup>2</sup> pro Person an. Sofern die Räume dafür zu klein sind, beantragen wir, dass nur so viele Lernende in einer Klasse sein dürfen, dass der vorhandene Platz ausreicht. Für die überschüssigen Schüler fassen wir einen Neubau von Räumen ins Auge – ggf. eignen sich flexible Raumsysteme, die dem tatsächlichen Bedarf folgend angepasst werden können –. Weiterhin tragen die sinkenden Schülerzahlen in den nächsten Jahren dazu bei, hinreichend viele ausreichend große Räume zu gewinnen.</li>
<li>Dem Wert 2m<sup>2</sup> pro Person fehlt die Grundlage. Die Leuphana Universität schlägt 2,5–3m<sup>2</sup> pro Lernenden – die Lehrenden wurden leider übersehen – vor. Dabei ist allein das Raumklima berücksichtigt. Da in diesem Raum gearbeitet wird, ist der Bedarf für Arbeitsflächen zu ergänzen. Der Fachbereich Schulsozialarbeit am Gymnasium Salzgitter-Bad hat in den letzten Jahren in mehreren Klassentrainings die Lernenden angeleitet, ihren Wohlfühlabstand sichtbar zu machen. Dieser Abstand variiert zwar, so dass es Lernende gibt, die einen sehr großen Wohlfühlabstand anzeigen und wenige, die einen sehr kleinen visualisieren. Beim überwiegenden Teil der Lernenden liegt die Wohlfühlgrenze in etwa 1m–1,5m Entfernung zum eigenen Körper. Im Rahmen des Sicherheitstrainings werden die Lernenden angeleitet, einen potentieller Angreifer auf einen Abstand von eineinhalb Armlängen fernzuhalten bzw. auf diesen Abstand zu bringen, um im Ernstfall hinreichend Reaktionszeit zu haben und ggf. fliehen zu können. Der Wohlfühlabstand ist demnach in etwa kongruent mit dem Sicherheitsabstand. Untersuchungen zum Wohlfühl-, bzw. Sicherheitsabstand in Europa und in den USA stellen fest, dass er bei mindestens einem Meter liegt. Näher dürfen nur Menschen kommen, zu denen man entweder eine intime Beziehung oder sehr gute Verwandtschaftsverhältnisse hat. Unterschreiten andere Menschen diese Entfernung, löst dies Stress aus, der die Kampfbereitschaft und -fähigkeit hochsetzt, zugleich aber die intellektuelle Leistungsfähigkeit als in der Kampfsituation störendes System dämpft bis abschaltet. Intellektuell sehr leistungsfähige Menschen können diese Reaktionen einige Zeit unterdrücken, aber auch dieses kostet Kraft, die dann zum Lernen fehlt. Zudem ist diese Fähigkeit früher oder später erschöpft. In einer Klasse ist weder davon auszugehen, dass die Lernenden und Lehrenden miteinander in positiver, naher Verwandtschaft stehen, noch, dass sie miteinander intime Beziehungen haben. In erster Linie gehen wir davon aus, dass es sich um eine erzwungene Zweckgemeinschaft handelt. Missachten wir die Erkenntnisse zum Wohlfühl- und Sicherheitsabstand, führen wir die Lehrenden und Lernenden in eine Kampfsituation: Streit, Lautstärke, „sich Totstellen“ und intellektueller Abbau sind dann vorprogrammiert. Im Ganztagsbetrieb oder über die Jahre gesehen fördert dies schwere Krankheiten bis hin zu körperlichen und psychischen Zusammenbrüchen.</li>
</ol><br />
Wir betonen die Würde beim Lehren und Lernen und zielen damit sowohl auf eine gute Gesundheit als auch auf zufriedenstellende Ergebnisse beim Lehren und Lernen. Deshalb erachten wir es für zwingend notwendig, einen Plan zu erstellen, wie die Räume so genutzt und erweitert werden können, dass jeder Person in diesem Raum mehr als drei Quadratmeter zur Verfügung stehen: Wir rechnen ein, dass 25% eines Raumes für Arbeitstische, Stühle, Ordnungsmöbel und akustische Trennwände gebraucht werden. Deshalb setzen wir für die Grundfläche in Klassen mit 30 Lernenden und einer Lehrkraft rund 116m<sup>2</sup>an, bzw. reduzieren in einem Raum mit 60m<sup>2</sup> die maximale Gruppengröße einschließlich der Lehrkraft auf 15 Personen.<br />
<br />
<ul><li>Platz für Wechsel der Sozialformen (wie viele Meter durchmisst ein Stuhlkreis mit 30 Schülern?)</li>
<li>Platzbedarf in Bewegungszonen?</li>
<li>Platzbedarf in Ruhezonen? . . .</li>
</ul><br />
<h2>6 Nächste Schritte</h2><br />
Under Construction<br />
<br />
<h2>Literatur</h2><dl><dt>[1]</dt>
<dd>ABELING, Insa ; STÄDTLER, Hermann: Bewegte Schule – mehr Bewegung in die Köpfe. In: <em>Die Grundschulzeitschrift. Gemeinsam Schule machen 212.213</em> (2008), S. 42–45</dd>
<dt>[2]</dt>
<dd>BARRETT, Peter ; ZHANG, Yufan ; MOFFAT, Joanne ; KOBBACY, Khairy: A holistic, multi-level analysis identifying the impact of classroom design on pupils’ learning. In: <em>Building and Environment</em> 59 (2013), 678–689. <a href="http://dx.doi.org/10.1016/j.buildenv.2012.09.016">http://dx.doi.org/10.1016/j.buildenv.2012.09.016</a>. – ISSN 0360–1323</dd>
<dt>[3]</dt>
<dd>BREITHECKER, Dieter: Arbeitsplatz Schule – Wie sieht das Klassenzimmer der Zukunft aus? In: <em>Haltung und Bewegung</em> 25 (2005), Nr. 3, S. 17–22</dd>
<dt>[4]</dt>
<dd>BRÄGGER, Gerold (Hrsg.) ; POSSE, Norbert (Hrsg.) ; ISRAEL, Georg (Hrsg.): <em>Bildung und Gesundheit. Argumente für eine gute und gesunde Schule</em>. hep, 2008. – ISBN 978–3–03905–347–6</dd></dt>
<dt>[5]</dt>
<dd>BUDDENSIEK, Wilfried: Lernräume als gesundheits- und kommunikationsfördernde Lebensräume gestalten. Auf dem Weg zu einer neuen Lernkultur. In: [4], S. 177–204</dd>
<dt>[6]</dt>
<dd>BUDDENSIEK, Wilfried: Werkstattbericht: Das Herforder Modell für den Ausbau guter und gesunder (Ganztags-)Schulen. In: [4], S. 507–544</dd>
<dt>[7]</dt>
<dd>BUDDENSIEK, Wilfried: <em>Der Raum als dritter Pädagoge – Pädagogische Potentiale der fraktalen Schularchitektur</em>. <a href="mailto:wibu@mail.upb.de">wibu@mail.upb.de</a>, Universität Paderborn, Fakultät für Kulturwissenschaften, Institut für Humanwissenschaften, Bericht, 6 2009</dd>
<dt>[8]</dt>
<dd>Kapitel 7. Raumgestaltung für nachhaltiges Lernen. Kap. 8. Die SARO WIWA-Schule – Eine Reise ins Jahr 2010. Kap. 9. Zusammenfassung und Ausblick. In: BUDDENSIEK, Wilfried: <em>Zukunftsfähiges Leben in Häusern des Lernens. Szenarien – Projekte – Baupläne – Lernmaterialien, Theoriebausteine – Multimediaclip</em>. Verl. Die Werkstatt, 2011, S. 183–252</dd>
<dt>[9]</dt>
<dd>BÖHME, Jeanette (Hrsg.): <em>Schularchitektur im interdisziplinären Diskurs. Territorialisierungskrise und Gestaltungsperspektive des schulischen Bildungsraums</em>. Wiesbaden : Verlag für Sozialwissenschaften, 2009. – ISBN 978–3–531–16117–4</dd>
<dt>[10]</dt>
<dd>DANGEL, Karin ; KURZ, Daniel: 100 Jahre Reformdiskussion. In: [16], S. 68–85</dd>
<dt>[11]</dt>
<dd>EBERHARD, Peter ; MEIER, Urs: Lern-Räume: Pädagogik und Architektur im Dialog. In: [16], S. 60. 62. 64</dd>
<dt>[12]</dt>
<dd>ESS, Peter: Zürcher Erfahrungen [Auszüge]. In: [16], S. 52. 54. 56. 58–59</dd>
<dt>[13]</dt>
<dd>GAUS, Elisabeth: Schulbesuch: Gesamtschule In der Höh, Volketswil. In: [16], S. 10–11</dd>
<dt>[14]</dt>
<dd>GRUNDSCHULVERBAND – ARBEITSKREIS GRUNDSCHULE E.V., VORSTAND (Hrsg.) ; SCHMITT, Rudolf (Hrsg.): <em>Grundschulen planen, bauen, neu gestalten. Empfehlungen für kindgerechte Lernumwelten. Ein Projekt der Arbeitsstelle Bildungsforschung Primarstufe an der Hochschule Berlin</em>. Frankfurt/Main : Grundschulverband – Arbeitskreis Grundschule e. V., 1999 (Beiträge zur Reform der Grundschule. Sonderbd. S 59). – ISBN 3–930024–69–1</dd>
<dt>[15]</dt>
<dd>HELM, Nina-Simone: Zukunftsfähige Gestaltung von „Häusern des Lernen“. In: <em>PLAZ-Forum. Lehrerausbildung und Schule in der Diskussion</em> (2009), Nr. 17, S. 1–75. – ISSN 1863–1525</dd>
<dt>[16]</dt>
<dd>HOCHBAUAMT DER STADT ZÜRICH (Hrsg.) ; EIDGENÖSSISCHE TECHNISCHE HOCHSCHULE ZÜRICH / ETH WOHNFORUM (Hrsg.) ; SCHUL- UND SPORTDEPARTMENT DER STADT ZÜRICH (Hrsg.) ; PÄDAGOGISCHE HOCHSCHULE ZÜRICH (Hrsg.): <em>Schulhausbau. Der Stand der Dinge. Der Schweizer Beitrag im internationalen Kontext; School Bulidings. The State of Affairs. The Swiss Contribution in an International Context</em>. Basel, Boston, Berlin : Birkhäuser, 2004</dd>
<dt>[17]</dt>
<dd>KELLER, Hans-Jürg: Und sie bewegt sich doch. . . Der Wandel der Schule in den letzten 15 Jahren. In: [16], S. 12–21</dd>
<dt>[18]</dt>
<dd>MARTELLI, Kathrin: Vorwort. In: [16], S. 8</dd>
<dt>[19]</dt>
<dd>OPP, Günther (Hrsg.) ; BROSCH Angela (Hrsg.): <em>Lebensraum Schule. Raumkonzepte planen – gestalten – entwickeln</em>. Stuttgart : Frauenhofer-IRB-Verlag, 2010. – ISBN 978–3–8167–8265–0</dd>
<dt>[20]</dt>
<dd>PROJEKT GEMEINSAM GESUNDE SCHULE ENTWICKELN: Das ergonomische Klassenzimmer / Leuphana Universität Lüneburg. Zentrum für Angewandte Gesundheitswissenschaften. Scharnhorststraße 1, 22351 Lüneburg. <a href="https://www.blogger.com/goog_126820583">info@schulen-entwickeln.de</a>, 8 2011. – Empfehlung</dd>
<dt>[21]</dt>
<dd>ROSS, Manfred ; SCHMIDBERGER, Joachim: Licht für den Lebensraum Schule. In: [19], S. 221–234</dd>
<dt>[22]</dt>
<dd>SCHEIDEGGER, Adrian: 13 Fragen zur Beurteilung von Schulbauprojekten [Auszug]. In: [16], S. 48(–51)</dd>
<dt>[23]</dt>
<dd>SCHEIDEGGER, Adrian: Wie viel Raum braucht Schule? In: [16], S. 40–47</dd>
<dt>[24]</dt>
<dd>SCHWEPPE, Rainer: Von der Pädagogik zum Raum – vom Raum zur Pädagogik. „Das Herforder Modell“ / Stadt Herford - Abteilung Bildung. 2004. – Präsentation</dd>
<dt>[25]</dt>
<dd>WAKEFIELD, Alan ; KURZ, Daniel: Der Stand der Dinge. Neues vom Schulhausbau. In: [16]</dd>
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<dd>WARGOCKI, Pawel ; WYON, David. P.: Providing better thermal and air quality conditions in school classrooms would be cost-effective. In: <em>Building and Environment</em> 59 (2013), 581–589. <a href="http://dx.doi.org/10.1016/j.buildenv.2012.10.007">http://dx.doi.org/10.1016/j.buildenv.2012.10.007</a>. – ISSN 0360–1323</dd>
<dt>[27]</dt>
<dd>ZICKGRAF, Peer: <em>Wir machen Schule. Qualitätskriterien und Standards für Schul</em><em>räume der Sekundarstufe I. Januar 2009 bis Mai 2009</em> / Stadt Herford – Abteilung Bildung. Herford, 2009. – Prozessdokumentation</dd> </dl>Andreas Jankehttp://www.blogger.com/profile/10188454520581832540noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7422945998848616717.post-20631864121417954562015-03-05T23:53:00.000+01:002016-11-15T14:20:00.568+01:00Ein Tisch zu herrschen – ein Tisch zu erleuchten<div style="text-align: justify;">
Es war einmal vor langer, langer Zeit, als die meisten noch mit mechanischen Schreibmaschinen schrieben, da studierte ein junger Mann in Deutschland Theologie. Er war glücklich, von zu Hause in eine entfernte Stadt gezogen zu sein. Wie viele seiner Kommilitonen stellte er bald fest, dass Freiheit teuer ist: Miete, Essen, Semesterticket, Arbeitsmaterial, Sport, Fahrrad geklaut bekommen – alles kostet.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Möbel, erkannte er, sind eine Hausnummer für sich. Bald schon krochen die ersten Schmerzen vom klapprigen Küchenstuhl über den Rücken in die Schultern und den Kopf. Der rumpelige Küchentisch biss nicht weniger beherzt nach seinem Besitzer. Die Arbeit in die Uni zu verlegen, war ein schwieriges Unterfangen. Der Fachbereich platzte aus allen Nähten, an Arbeitsplätze für Studenten war nicht zu denken. In der Universitätsbibliothek gab es zwar ein paar wenige Möglichkeiten, aber die notwendigen Fachbücher fehlten – man las Bücher noch dort, wo sie aus dem Regel gezogen werden konnten –. So stand der Beschluss fest: Ein richtiger Schreibtischstuhl und ein echter Schreibtisch mussten her. Mit gerade genug Geld in der Tasche, um die laufenden Lebenshaltungskosten zu decken – und in vielen Monaten reichte es nicht einmal dafür wirklich – begab sich der junge Student auf die Quest nach ergonomischen Arbeitsmöbeln.<br />
<br />
<a name='more'></a></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Nach sechs oder mehr Monaten mit Tränen in den Augen begab es sich, dass eine große Firma ihre Chefetage mit neuen Möbeln ausstattete und die verbrauchten Stücke an notleidende Studenten verschenkte. Die Spielregel war einfach: Wer zuerst da war und sofort »Nehme ich!« schrie, bekam den Zuschlag. Wer etwas hatte, bekam nichts Zweites, sondern nur genau dieses eine Stück. Wer überlegte und abwog, ging leer aus.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhR-U7BxcPtMpCRPXqwNNTwsPa1Xqfy9Z4Sh319frXQv47PBvnr-KkL6YR07-VMKNspAsZepZF5vZi99bB1lEbZBpk8jJbZ69_Pfgm_zfdIL-NiBf9ZXr8phx_Xdz1iOutAZH3sAby6veE/s1600/20150227_102232_Richtone(HDR).jpg" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhR-U7BxcPtMpCRPXqwNNTwsPa1Xqfy9Z4Sh319frXQv47PBvnr-KkL6YR07-VMKNspAsZepZF5vZi99bB1lEbZBpk8jJbZ69_Pfgm_zfdIL-NiBf9ZXr8phx_Xdz1iOutAZH3sAby6veE/s1600/20150227_102232_Richtone(HDR).jpg" width="320" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Mit Narben und um eine Ablage ergänzt</td></tr>
</tbody></table>
Der Schreibtisch widerte den jungen Studenten an, aber 2m*1m waren unschlagbar. Schweres Holzfurnier, Chrom, frei im Raum aufgestellt, unmöglich allein zu transportieren: unbeweglich, konservativ, langweilig. Ein Tisch zu herrschen, ein Tisch zu knechten.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Bis zuletzt prangte die Plakette seines Erschaffers an erlesener Stelle, und Maßangaben zieren die versteckten Orte am Holz. Kein Leichtbau-Systemmöbel von der Stange, sondern maßgetischlert für den Maßanzug, der hinter ihm residierte. Wieviele Angestellte hatten sich wohl schon auf der falschen Seite dieses Monstrums in die Hosen gemacht? Nun wurde er also in eine unwürdige Studentenbude gezwungen. Er wehrte sich mit all seiner Schwere und Größe gegen dieses Schicksal.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Die Jahre vergingen. Der Student und der Schreibtisch freundeten sich nie miteinander an. Lebensfreude und Kreativität prallten auf Herrschaft und Konservativität. Die beiden zogen trotzdem miteinander von Ort zu Ort, von Bude zu Wohnung zu Haus. Ungeliebt gelangte der Tisch in Abgründe, die für ihn absurd waren: Auf den Dachboden als Abstellfläche, in die Garage als Werkbank und in die Waschküche als Legetisch. Die Umzüge und die ungewohnten Arbeitsumgebungen zernarbten sein Antlitz. Ein anderer Schreibtisch, der in enge Räume besser passte, hatte ihn vor Jahren ersetzt.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgO2IuGGXEANUdysvzOADdFc6XxBE8bK-TkxX8vuBmGl2UDUvkW_LQrOdOdFqLdRb4E0elREOYkSB9OmFBSZcXt6ahRVgUrE2NMZyhyoYCKWxNYQd-8J7ToxM99gRhb7CEbQTgGOSOHCUA/s1600/lapislogo-web.png" imageanchor="1" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;"><img alt="Logo von lapis life: Eine lapislazuli Eule auf türkisem Hintergrund." border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgO2IuGGXEANUdysvzOADdFc6XxBE8bK-TkxX8vuBmGl2UDUvkW_LQrOdOdFqLdRb4E0elREOYkSB9OmFBSZcXt6ahRVgUrE2NMZyhyoYCKWxNYQd-8J7ToxM99gRhb7CEbQTgGOSOHCUA/s1600/lapislogo-web.png" title="lapis life" /></a>Aus dem Studenten war ein freier Theologe geworden. Er schickte sich gerade an, <a href="http://www.lapislife.eu/" target="_blank">lapis life</a>, sein Atelier für Lebensfreude, zu gründen.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Der kleinere Schreibtisch war ihm von der nächsten Generation abgeschwatzt worden. Ein neuer musste her. Einer, den man auch frei im Raum aufstellen könnte ... oder an eine Wand, um Platz für eine Gedankenecke zu behalten. Der Zollstock zeigte ein bekanntes Maß an, und so abwegig es war, es gab einen Tisch, der die Kriterien erfüllte.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Dieser ging zu jenem Zeitpunkt zerlegt und ungeschützt in der Garage den Weg alles Irdischen. Ins entstehende Atelier gewuchtet, wieder zusammengesetzt, mit Möbelpolitur und Chromreiniger bearbeitet erkannte man schließlich, um was für ein Möbel es sich handelte. Das alte Unbehagen zwischen dem freien Theologen und dem konservativen Herrschertisch kehrte zurück. Die tiefen Schrammen im Furnier machten es noch schlimmer. In der anregend leuchtenden Farbenpracht von <a href="http://www.lapislife.eu/" target="_blank">lapis life</a> war er fremd. Andererseits war er in Individualität und Wertigkeit durchaus zu Hause. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjbdD-S6zEp4giGmO4j0S2SY7uDWnnxaU5u60eaeY8T0JwW2aib2K8WvFZpUIwZnLGAbw8VvtPnWmsiwYphDV9E2DZnvNhwJXqCeSnKV_9JAnqMXegAtTMrb8x2sMC-oPqHgltGdIov7bo/s1600/20150228_135228_Richtone(HDR).jpg" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img alt="Bild der orangenen Decke des Ateliers, die mit Weiß von den hell-blautürkisen Wänden abesetzt ist. Ein weiß-blauer Deckenventilator sorgt für Luft und Licht." border="0" height="200" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjbdD-S6zEp4giGmO4j0S2SY7uDWnnxaU5u60eaeY8T0JwW2aib2K8WvFZpUIwZnLGAbw8VvtPnWmsiwYphDV9E2DZnvNhwJXqCeSnKV_9JAnqMXegAtTMrb8x2sMC-oPqHgltGdIov7bo/s1600/20150228_135228_Richtone(HDR).jpg" title="Atelier für Lebensfreude" width="150" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Atelier-Decke</td></tr>
</tbody></table>
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: right; margin-left: 1em; text-align: right;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj_MUI9D9Sn2-tOcJwtqvzHyx_XT5EgL3Q2TpzRI8HBV44tqczcra-OcaTn17iSQACkQheL8rGtaVcrT6rJz8Q0lcfAo0Imf_tLeHcn4KK90nbWT9Tun5dHwhZHYQSBmiG_XLQar5yUH_Q/s1600/20150227_142528_Richtone(HDR).jpg" imageanchor="1" style="clear: right; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img alt="Bild des Schreibtischs mit einer weißen Stoffbespannung über der Arbeitsplatte" border="0" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj_MUI9D9Sn2-tOcJwtqvzHyx_XT5EgL3Q2TpzRI8HBV44tqczcra-OcaTn17iSQACkQheL8rGtaVcrT6rJz8Q0lcfAo0Imf_tLeHcn4KK90nbWT9Tun5dHwhZHYQSBmiG_XLQar5yUH_Q/s1600/20150227_142528_Richtone(HDR).jpg" title="Le Bureau" width="320" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Le Bureau</td></tr>
</tbody></table>
<div style="text-align: justify;">
Der freie Theologe hatte mit den Jahren Erfahrungen gesammelt, seiner Umgebung einen individuellen Charakter zu geben. Dies müsste doch auch mit diesem alten Monster möglich sein. Er hatte schon einen anderen Schreibtisch in <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%BCro" target="_blank">einen Büro</a> umgewandelt, indem er diesen mit Stoff bespannte. Die Farben von <a href="http://www.lapislife.eu/" target="_blank">lapis life</a>, der <a href="http://www.bisley-online.de/Haengeregistraturschraenke/3623.html" target="_blank">BtO-grüne Bisley</a>, die Visitenkarten: Alle zeichneten ein Farbschema vor. Bald schon fand sich der Stoff für die Tischplatte. Aber sollte der Unterbau lackiert, furniert oder sonstwie bearbeitet werden?</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Die Beziehung zwischen dem Theologen und dem Schreibtisch blieb unterkühlt. So dauerte es noch zwei, drei Jahre, bis der Durchbruch mit dem Entschluss kam, den Kasten, die Schubladen und die Blende zu folieren. Von da an dauerte es nur noch wenige Wochen, bis die Zeit reif war, den Tisch in einen Ausdruck von Kreativität und Lebensfreude umzuwandeln.<br />
<br /></div>
<br />
<div style="text-align: center;">
<span style="font-size: large; text-align: justify;"> Jetzt ist er <a href="http://www.lapislife.eu/" target="_blank">lapis life</a></span><span style="text-align: justify;">.</span></div>
<br />
<span style="text-align: justify;"><br /></span>
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEg4DvaIecNscGO4tfVkded7pUZoYpCSzYwwROqSLe5jz855TvD7YBoEQc-Yycdvd8-6gr_GnqQM4dBOeMFvx8MaVx-oOyEz8nFyxw-oynUx5esB4sxOcdYJvtxvv_xX3Uqjr8Ia0WCpr7w/s1600/20150304_234059_Richtone(HDR).jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img alt="Bild des Schreibtischs. Blau bespannt mit weißen Tupfen. Hellblauer Kasten. Froschgrüne Schubladen mit weißen Tupfen. Froschgrüner Bisley." border="0" height="480" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEg4DvaIecNscGO4tfVkded7pUZoYpCSzYwwROqSLe5jz855TvD7YBoEQc-Yycdvd8-6gr_GnqQM4dBOeMFvx8MaVx-oOyEz8nFyxw-oynUx5esB4sxOcdYJvtxvv_xX3Uqjr8Ia0WCpr7w/s1600/20150304_234059_Richtone(HDR).jpg" title="Schreibtisch für Lebensfreude" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Nach 25 Jahren endlich mein Schreibtisch</td></tr>
</tbody></table>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
<br />
<br />
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
Andreas Jankehttp://www.blogger.com/profile/10188454520581832540noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7422945998848616717.post-56926677935186950802013-02-01T23:31:00.001+01:002016-11-15T14:21:41.534+01:00Inklusion an Schulen kommt nicht, sie ist schon da<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "verdana" , sans-serif;">
<i><strike>Seit etwa einem Jahr und im letzten halben Jahr zunehmend</strike> Wir schreiben bereits das Jahr 2016. Seit nunmehr vier, fünf Jahren spreche <strike>habe</strike> ich mit Lehrerinnen, Lehrern, Elternvertreterinnen, Elternvertretern, Eltern, politisch Verantwortlichen und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Niedersächsischen Landesschulbehörde über <strike>die heraufziehende</strike> Inklusion im Bildungswesen <strike>gesprochen</strike>: Ungläubigkeit, Überforderung, Unsicherheit… und immer wieder mischt sich unter das Kopfschütteln der Verdacht, irgendwelche Politiker hätten gerade nichts Besseres zu tun gehabt als Stress zu verbreiten und Geld im Bildungswesen einzusparen.<br /><strike>
Nun habe ich selbst eine Funktion in der <a href="http://www.evgs-traegerverein.de/" target="_blank">Trägerschaft</a> einer <a href="http://www.evgs.de/" target="_blank">Schule</a> übernommen</strike> Inzwischen, seit 2013/2014, habe ich meine Aufgabenbereiche gewechselt: Ich arbeite nicht mehr an einem Gymnasium, sondern an einer Haupt- und Realschule und an einer Grundschule; meine Funktion in der Trägerschaft der Schule, die ich mitgegründet habe, habe ich niedergelegt. Der Ort hat sich verändert, trotzdem bin ich weiterhin in zwei Lebensbereichen mit der Frage nach der Inklusion in Schulen beschäftigt. Aus diesem Anlass stelle ich hier meine privaten Einsichten zum Thema bereit. Ich trage diese in die Diskussion an den beiden Schulen ein, mit denen ich unmittelbar zu tun habe, jedoch repräsentieren sie in keiner Hinsicht deren offizielle Haltung.<br />
Die Leinwand, auf die ein Bild gemalt ist, braucht einen steifen Rahmen, um das Gemälde aufzuspannen und wirken zu lassen. Der „Hintergrund“ ist hier dieser steife Rahmen.
<br />
Ungeduldige Menschen können hier eine Abkürzung nehmen:</i><br />
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<div style="text-align: center;">
<iframe allowfullscreen="allowfullscreen" frameborder="0" height="356" marginheight="0" marginwidth="0" mozallowfullscreen="mozallowfullscreen" scrolling="no" src="https://de.slideshare.net/slideshow/embed_code/15171035" style="border-width: 1px 1px 0; border: 1px solid #CCC; margin-bottom: 5px;" webkitallowfullscreen="webkitallowfullscreen" width="427"> </iframe> </div>
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<div style="text-align: center;">
<b> <a href="http://de.slideshare.net/andreasjankeeu/prasentation-fortbildung-adhskey" target="_blank" title="(Präsentation) fortbildung adhs.key">(Präsentation) Inklusion ist nicht Integration</a> von</b> <b><a href="http://de.slideshare.net/andreasjankeeu" target="_blank">Andreas Janke</a></b>
</div>
</div>
<div style="text-align: justify;">
<h2>
<span style="font-family: "verdana" , sans-serif; font-size: x-large;"><a name='more'></a></span></h2>
<h2>
<span style="font-family: "verdana" , sans-serif; font-size: x-large;">Hintergrund</span></h2>
<span style="font-family: "verdana" , sans-serif;">Am 13. Dezember 2006 haben die Vereinten Nationen die <a href="https://www.un.org/development/desa/disabilities/convention-on-the-rights-of-persons-with-disabilities/convention-on-the-rights-of-persons-with-disabilities-2.html" target="_blank">Konventionen über die Rechte behinderter Menschen</a> als vertiefende Präzisierung der Menschenrechte angenommen. Der frühestmögliche Zeitpunkt, diese zu unterzeichnen, wurde auf den 30. März 2007 festgelegt. Mehr Staaten als bei jeder anderen Konvention haben den erstmöglichen Stichtag genutzt, um zu unterschreiben: 82 haben die eigentlichen Konventionen gezeichnet, 44 das weitergehende Zusatzprotokoll.
<br />
Zu den frühsten <a href="https://treaties.un.org/Pages/ViewDetails.aspx?src=TREATY&mtdsg_no=IV-15&chapter=4&clang=_en" target="_blank">Unterzeichnern</a> der Konventionen gehören die <a href="http://europa.eu/rapid/press-release_IP-11-4_de.htm?locale=en" target="_blank">Europäische Union</a> und die Bundesrepublik Deutschland. Es war das erste Mal, dass die EU eine UN Konvention selbstständig unterschrieben hat. Die EU hat sich auf die Konventionen beschränkt, Deutschland hat außerdem das Zusatzprotokoll unterschrieben.
<br />
Der <a href="http://webarchiv.bundestag.de/archive/2009/1223/dokumente/protokolle/amtlicheprotokolle/2008/ap16193.html" target="_blank">Deutsche Bundestag hat bei seiner 193. Sitzung am 4. Dezember 2008 die Konventionen über die Rechte behinderter Menschen und das Zusatzprotokoll ratifiziert</a> (<a href="http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/16/108/1610808.pdf" target="_blank">Unveränderte Annahme des Gesetzentwurfs auf der Drucksache 16/10808</a>). Am 31. Dezember 2008 wurde das <i>Gesetz
zu dem Übereinkommen der Vereinten Nationen vom 13. Dezember 2006
über die Rechte von Menschen mit Behinderungen
sowie zu dem Fakultativprotokoll vom 13. Dezember 2006
zum Übereinkommen der Vereinten Nationen
über die Rechte von Menschen mit Behinderungen</i> im <a href="http://www.bgbl.de/xaver/bgbl/start.xav?startbk=Bundesanzeiger_BGBl#__bgbl__%2F%2F*%5B%40attr_id%3D%27bgbl208s1419.pdf%27%5D__1475066316028" target="_blank">Bundesgesetzblatt</a> veröffentlicht. Bundesweit in Kraft sind diese seit dem 31. März 2009. Damit ist Deutschland eine völkerrechtliche Bindung eingegangen. Die Europäische Union zog mit der Ratifizierung im Januar 2011 nach, so dass die Konventionen nun europaweit gelten.
Aufgrund des Zusatzprotokolls hat die Bundesrepublik Deutschland einen Teil ihrer Souveränität der UN untergeordnet, d. h. die Vereinten Nationen wachen darüber, dass die Konventionen umgesetzt und rechtlich verankert werden. Individuen bekommen die Möglichkeit, gegen die Bundesrepublik Deutschland auf übergeordneter Ebene zu klagen, wenn ihre Rechte missachtet oder verletzt werden.
<br />
</span>
<br />
<h3>
<span style="font-family: "verdana" , sans-serif; font-size: large;">Zielsetzung der Konventionen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen</span></h3>
<span style="font-family: "verdana" , sans-serif;">
</span>
<br />
<blockquote class="tr_bq">
<span style="font-family: "verdana" , sans-serif;">„The Convention […] takes to a new height the movement from viewing persons with disabilities as "objects" of charity, medical treatment and social protection towards viewing persons with disabilities as "subjects" with rights, who are capable of claiming those rights and making decisions for their lives based on their free and informed consent as well as being active members of society.
The Convention is intended as a human rights instrument with an explicit, social development dimension.“ (<a href="http://www.un.org/esa/socdev/enable/convinfopara.htm" target="_blank">Einleitung durch www.un.org</a>)
</span></blockquote>
<span style="font-family: "verdana" , sans-serif;">
Es geht also um nichts Geringeres als erstens zu verdeutlichen, dass behinderte Menschen wirklich Menschen sind, zweitens sicherzustellen, dass für sie deshalb alle Menschenrechte volle Gültigkeit haben und dass sie drittens daraus folgend an allen Bereichen des Lebens ungehindert teilnehmen können müssen.<br />
In der Bundesrepublik ist dies grundsätzlich seit ihrer Gründung festgelegt. Denn Artikel 3 Satz 3 der Grundrechte verankert:
</span>
<br />
<blockquote class="tr_bq">
<span style="font-family: "verdana" , sans-serif;">„[…]</span><br />
<span style="font-family: "verdana" , sans-serif;">(3) […] Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.“
(<a href="http://www.bundestag.de/bundestag/aufgaben/rechtsgrundlagen/grundgesetz/gg_01.html" target="_blank">Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland, I. Grundrechte, Artikel 3, Satz 3</a>)
</span></blockquote>
<span style="font-family: "verdana" , sans-serif;">
Nichtsdestotrotz dokumentieren schon allein die <a href="http://www.behindertenbeauftragter.de/DE/Wissenswertes/Pressemitteilungen/Pressemitteilungen_node.html" target="_blank">Pressemitteilungen des Bundesbeauftragten für die Belange behinderter Menschen</a>, dass dieses alte Grundrecht ohne die UN Konventionen über die Rechte behinderter Menschen bislang unzureichend umgesetzt wurde und dass diese eine Chance bieten, unser eigenes Grundgesetz notfalls mit internationaler Hilfe ernster zu nehmen als bisher. Dennoch fällt die Beurteilung des Erreichten durch den Bundesbeauftragten erschreckend aus:
</span>
<br />
<blockquote class="tr_bq">
<span style="font-family: "verdana" , sans-serif;">„Trotzdem sei vier Jahre nach dem Beschluss des Bundestages zur UN-Behindertenrechtskonvention das Unterstützungssystem für Menschen mit Behinderung weiter auf Trennung ausgerichtet. Eingliederungshilfe bekomme man weiterhin einfacher dann, wenn man bereit ist, Menschen mit Behinderung auszugliedern. Auch steige immer noch die Zahl der Schüler in Sonderschulen mit sogenannter geistiger oder körperlicher Behinderung.
,Noch immer müssen die Menschen der Unterstützung folgen, anstatt die Unterstützung dem Menschen folgen zu lassen,’ so Hubert Hüppe.
Nicht selten würde auf Zeit gespielt, um Inklusion zu verhindern und trennende Strukturen zu erhalten. Teilhabe sei ein Menschenrecht, auf das man nicht noch jahrzehntelang warten könne.” (<a href="http://www.behindertenbeauftragter.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2012/PM41_TagMmB_cm.html;jsessionid=CA824A6AEC216214CD56468F25611EBA.2_cid356" target="_blank">Bundesbeauftragter für die Belange behinderter Menschen: Pressemitteilung. 2012-12-03</a>)
</span></blockquote>
<span style="font-family: "verdana" , sans-serif;">
Bis heute, 6. Dezember 2012, wird im <a href="http://www.bundestag.de/" target="_blank">Bundestag</a> darüber gestritten, wie diese Rechte angemessen umzusetzen sind. Mithin ist es also ein Nebenziel, unser eigenes Grundrecht und damit eine der tragenden Säulen der Bundesrepublik Deutschland ernst zu nehmen und zu festigen.
<br />
</span>
<br />
<h3>
<span style="font-family: "verdana" , sans-serif; font-size: large;">Reichweite</span></h3>
<span style="font-family: "verdana" , sans-serif;">
In den Staaten, wo die UN Konventionen über die Rechte behinderter Menschen unterzeichnet und ratifiziert worden sind, müssen sie in allen bürgerlichen, politischen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Bereichen umgesetzt werden. Jeder Arbeitgeber, jede Bildungseinrichtung, jede Kommune, jedes Theater, jedes Geschäft, jede Kirche und auch jeder Verein ist verpflichtet, Wege zu finden, aus dem Gesetz gelebte Wirklichkeit zu machen.<br />
In Deutschland steht derzeit vor allem die Inklusion im Bildungswesen im Fokus der öffentlichen Diskussion. Damit geht es derzeit vor allem darum, wie <a href="http://www.un.org/development/desa/disabilities/convention-on-the-rights-of-persons-with-disabilities/article-24-education.html" target="_blank">Artikel 24</a> der UN Konventionen realisiert werden kann.
<br />
Die öffentliche Diskussion erreicht bislang vor allem die Frage, wie Schülerinnen und Schüler inklusiv beschult werden können. Abgesehen davon, dass Artikel 24 der UN Konventionen bereits Richtungen weist, fordert Absatz 4 zusätzlich zur Öffnung für Schülerinnen und Schüler mit Behinderungen ebenfalls die Inklusion von behinderten Lehrerinnen und Lehrern. Auch wenn es ein Nebenthema ist, so scheint hier eine signifikante Schwäche der deutschen Bildungsdebatte auf: Lehrerinnen und Lehrer werden als Akteure im Bildungsgeschehen unzureichend wahrgenommen. Die Verengung auf die Schülerinnen und Schüler blendet allzu oft aus, dass in einer Lerngruppe nicht nur Lernende, sondern auch Lehrende mit allen ihren Grundrechten und Bedürfnissen anwesend sind und handeln.
<br />
</span>
<br />
<h2>
<span style="font-family: "verdana" , sans-serif; font-size: x-large;">Die Umsetzung in Schulen …</span></h2>
<span style="font-family: "verdana" , sans-serif;">Am 18. November 2010 hat die Kultusministerkonferenz das Dokument „<a href="http://nibis.ni.schule.de/~infosos/ftp/pdf/Inklusion/KMK%20Inklusion%202010.PDF" target="_blank">Pädagogische und rechtliche Aspekte der Umsetzung des Übereinkommens der Vereinten Nationen vom 13. Dezember 2006 </a><a href="http://nibis.ni.schule.de/~infosos/ftp/pdf/Inklusion/KMK%20Inklusion%202010.PDF" target="_blank">über die Rechte von Menschen mit Behinderungen (Behindertenrechtskonvention – VN-BRK) in der schulischen Bildung</a>“ beschlossen. Es nimmt viele der ängstlichen Fragen, die uns gerade an den Schulen beschäftigen, bereits vorweg. Deshalb lohnt es sich auf jeden Fall, dem Link zu folgen und die achteinhalb Textseiten durchzulesen. Dass sich die KMK der heraufziehenden Probleme bewusst war, bedeutet, dass wenigstens der Wille zur Lösung dokumentiert ist. Neben vielen wichtigen Gedanken hat sich die KMK ausdrücklich eine Hintertür offengehalten:
</span>
<br />
<blockquote class="tr_bq">
<span style="font-family: "verdana" , sans-serif;">„Artikel 24 des Übereinkommens begründet für die schulische Bildung eine staatliche Verpflichtung, die dem Vorbehalt der progressiven Realisierung unterliegt. Das heißt, dass die Verwirklichung nicht innerhalb eines kurzen Zeitraums erreicht werden kann und dass eine Konkurrenz zu anderen gleichrangigen staatlichen Aufgaben besteht.“ (<a href="http://nibis.ni.schule.de/~infosos/ftp/pdf/Inklusion/KMK%20Inklusion%202010.PDF" target="_blank">ebd., S. 2</a>)</span></blockquote>
<span style="font-family: "verdana" , sans-serif;">
Ein Fahrplan, gesetzte Zwischenziele und dergleichen übliche Elemente einer Projektplanung fehlen. Ohne solche Marken könnten wir hier auch über einen Umsetzungszeitraum von 2000 Jahren sprechen. Betroffenen wird es zudem schwer gemacht, ihre Rechte einzufordern. Denn ihnen wird ja schon garantiert, dass ihre Rechte umgesetzt werden – nur eben irgend wann. Immerhin hat die Bundesregierung einen <a href="http://www.bmas.de/SharedDocs/Downloads/DE/PDF-Publikationen/a740-nationaler-aktionsplan-barrierefrei.pdf?__blob=publicationFile" target="_blank">Aktionsplan</a> zur Umsetzung der UN Konventionen über die Rechte behinderter Menschen aufgestellt, der innerhalb der nächsten zehn Jahre abgearbeitet werden soll. Inwiefern dieser in die Rechte der einzelnen Bundesländer hineinwirkt, wird sich zeigen – dem Plan folgend dürfte eine erste Zwischenprüfung 2013 stattfinden –.<br />
Über die anstehenden Veränderungen hält die KMK fest:
</span>
<br />
<blockquote class="tr_bq">
<span style="font-family: "verdana" , sans-serif;">„In diesen Veränderungsprozess und in eine differenzierte Bestimmung seiner Ziele wird die Kultusministerkonferenz im Rahmen ihrer Zuständigkeit die wesentlichen Akteure einbeziehen. Das sind die kommunalen und privaten Schul- bzw. Sachaufwandsträger, die Träger von Sozial- oder Jugendhilfe, die gesetzliche Sozialversicherung, die für die Berufsausbildung mitverantwortlichen Sozialpartner sowie insbesondere die Menschen mit Behinderungen und die sie vertretenden Organisationen.“</span></blockquote>
<span style="font-family: "verdana" , sans-serif;">
Wir werden darauf achten, inwiefern z.B. sowohl die kommunalen als auch die privaten Schulträger in diesen Veränderungsprozess wirklich einbezogen werden und nicht nur Befehlsempfänger bleiben.
<br />
</span>
<br />
<h3>
<span style="font-family: "verdana" , sans-serif; font-size: large;">… in Niedersachsen</span></h3>
<span style="font-family: "verdana" , sans-serif;">
</span>
<br />
<blockquote class="tr_bq">
<span style="font-family: "verdana" , sans-serif;"><a href="http://www.schure.de/2241001/nschg.htm#p4" target="_blank">Niedersächsisches Schulgesetz. Erster Teil. Allgemeine Vorschriften. § 4 Inklusive Schule (geändert 2012-07-17)</a>
</span><br />
<span style="font-family: "verdana" , sans-serif;">(1) <sup>1</sup>Die öffentlichen Schulen ermöglichen allen Schülerinnen und Schülern einen barrierefreien und gleichberechtigten Zugang und sind damit inklusive Schulen. <sup>2</sup>Welche Schulform die Schülerinnen und Schüler besuchen, entscheiden die Erziehungsberechtigten (§ 59 Abs. 1 Satz 1).</span><br />
<span style="font-family: "verdana" , sans-serif;">(2) <sup>1</sup>In den öffentlichen Schulen werden Schülerinnen und Schüler mit und ohne Behinderung gemeinsam erzogen und unterrichtet. <sup>2</sup>Schülerinnen und Schüler, die wegen einer bestehenden oder drohenden Behinderung auf sonderpädagogische Unterstützung angewiesen sind, werden durch wirksame individuell angepasste Maßnahmen unterstützt; die Leistungsanforderungen können von denen der besuchten Schule abweichen. <sup>3</sup>Ein Bedarf an sonderpädagogischer Unterstützung kann in den Förderschwerpunkten Lernen, emotionale und soziale Entwicklung, Sprache, geistige Entwicklung, körperliche und motorische Entwicklung, Sehen und Hören festgestellt werden.</span></blockquote>
<span style="font-family: "verdana" , sans-serif;">
Zunächst einmal: <b>Inklusion an niedersächsischen Schulen kommt nicht, sie ist schon da! </b>Zumindest vom Gesetz her.<br />
Zweitens heißt dies nicht, dass Schüler mit einer Behinderung nur noch allgemeinbildende Schulen besuchen dürfen. Die Erziehungsberechtigten entscheiden, welche Schule am besten passt. Es besteht nun die Möglichkeit zu wählen.
Drittens ist dieser Paragraph gegenüber dem Artikel 24 der UN Konventionen über die Rechte behinderter Menschen stark verändert. Von den Konkretionen ist nichts mehr geblieben. Stattdessen wurden sie in den Terminus „barrierefrei und gleichberechtigt“ komprimiert. Von Behinderung ist nicht die Rede. Der erste Satz bezieht sich auf „alle Schülerinnen und Schüler“. Die Kompression hat Stärken und Schwächen: Einerseits ist auf den ersten Blick verschleiert, was damit gemeint ist und welche Handlungen diesen Terminus umsetzen können. Andererseits ermöglicht sie genau dadurch, Barrieren zu erkennen und aufzulösen, die in Art. 24 der UN Konventionen über die Rechte behinderter Menschen noch nicht erkannt oder nicht Thema sind.
<br />
</span><br />
<h4>
<span style="font-family: "verdana" , sans-serif;">
Barrierefreiheit</span></h4>
<span style="font-family: "verdana" , sans-serif;">
In Schulen reden wir von Barrierefreiheit, wenn wir uns überlegen, wie eine Schülerin, ein Schüler mit gestörtem Bewegungsapparat das Gebäude erschließen kann. Vielleicht kommen wir zur Frage, wie sich ein Blinder darin zurechtfindet. Möglicherweise nehmen wir sogar noch die akustische Qualität von Bauwerken als Barriere wahr. Es ist kaum noch bewusst, dass z. B. für Kinder mit AD/HS u. A. die Lichtverhältnisse im Raum, die Schallentwicklung und die viel zu geringe Nähe zum Nachbarn relevante Barrieren darstellen können.
Barrierefreiheit gilt für „alle Schülerinnen und Schüler“, nicht nur für behinderte. Erschöpft sich also <i>Barriere</i> in den architektonischen Gegebenheiten? </span><span style="font-family: "verdana" , sans-serif;">Barrieren sind alles, was Schüler daran hindert, am Unterricht teilzunehmen. </span><span style="font-family: "verdana" , sans-serif;">Sprach<i>b</i></span><i style="font-family: Verdana, sans-serif;">arriere</i><span style="font-family: "verdana" , sans-serif;"> weist darauf hin, dass wir noch sehr viel mehr Barrieren aufzulösen haben. Eltern, die sich dieses bewusst machen, können von den Schulen fordern, dass ihre Kinder die Möglichkeit bekommen, in Gebärdensprache zu lernen, dass Schriftverkehr in Braille läuft und auch, dass Schüler in ihrer Muttersprache unterrichtet werden.</span><br />
<span style="font-family: "verdana" , sans-serif;">
Indem wir die Barrierefreiheit angehen, profitieren nicht nur ein paar wenige Schüler, sondern es entstehen in der Breite die Voraussetzungen für eine gute Unterrichtsbeteiligung. Das Gesetz ist zudem so aufgestellt, dass weder die Eltern noch die Schüler sich der Schule anpassen müssen. Stattdessen ist es an der Schule bzw. ihrem Träger Anpassungen vorzunehmen, Barrieren aus dem Weg zu räumen und für Gleichberechtigung zu sorgen.
<br />
</span><br />
<h4>
<span style="font-family: "verdana" , sans-serif;">
Gleichberechtigung</span></h4>
<span style="font-family: "verdana" , sans-serif;">
Gleichberechtigung war bereits vor der Einführung der inklusiven Schule durch das deutsche Grundgesetz in Kraft. Es war Eltern und rechtsmündigen Schülern immer möglich, z. B. bei klinisch bedeutsamen Beeinträchtigungen durch eine Klassenkonferenz einen Nachteilsausgleich ausloten zu lassen. In Niedersachsen wurde dies meistens nur bei Kindern mit einer Lese-Rechtschreibschwäche oder mit einer Dyskalkulie angewendet. Das Feld klinisch bedeutsamer Beeinträchtigungen ist aber viel weiter. So ist dies z.B. eine der Voraussetzungen, unter denen eine AD/HS-Diagnose gestellt werden darf. Die Erziehungsberechtigten dieser Kinder haben das Recht, für sie durch eine Klassenkonferenz einen Nachteilsausgleich finden zu lassen. Mit ein wenig Recherche im Internet findet man Anwälte, die dieses in der Vergangenheit erfolgreich durchgesetzt haben.<br />
<br />
</span><br />
<h4>
<span style="font-family: "verdana" , sans-serif;">
Gemeinsamer Unterricht behinderter und nicht-behinderter Schüler</span></h4>
<span style="font-family: "verdana" , sans-serif;">
Erst der zweite Satz führt das Thema „Behinderung“ ein. Im Kern stehen zwei Systeme zur Unterstützung im gemeinsamen Klassenverband: „… wirksame individuell angepasste Maßnahmen… “ und „… die Leistungsanforderungen können von denen der besuchten Schule abweichen.“<br />
Die Kultusministerkonferenz hatte dazu unterlegt:
</span><br />
<blockquote class="tr_bq">
<span style="font-family: "verdana" , sans-serif;">„Sonderpädagogische Förderung erfordert sowohl in der allgemeinen als auch in der Förderschule die kontinuierliche Auseinandersetzung mit der individuellen Lernausgangslage und Lernentwicklung und eine darauf bezogene Lern- und Förderplanung; sie erfolgt <i>auf der </i><i>Grundlage einer person- und umfeldbezogenen Diagnostik</i>. Vor diesem Hintergrund werden neben den notwendigen pädagogischen Maßnahmen ggf. auch sonstige Maßnahmen durch außerschulische Partner (z. B. Pflege nach Maßgabe der dafür geltenden Regelungen) in der Schule berücksichtigt. .Die Kinder und Jugendlichen und ihre Eltern sind Mitwirkende, Mitgestalter und Partner in schulischen Bildungsprozessen. Außerschulische Partner, insbesondere Träger der Sozial- und der Jugendhilfe, die gesetzliche Sozialversicherung sowie die Arbeitsverwaltung werden einbezogen.” (<a href="http://nibis.ni.schule.de/~infosos/ftp/pdf/Inklusion/KMK%20Inklusion%202010.PDF" style="font-family: Verdana, sans-serif;" target="_blank">Pädagogische und rechtliche Aspekte der Umsetzung des Übereinkommens der Vereinten Nationen vom 13. Dezember 2006 </a><a href="http://nibis.ni.schule.de/~infosos/ftp/pdf/Inklusion/KMK%20Inklusion%202010.PDF" style="font-family: Verdana, sans-serif;" target="_blank">über die Rechte von Menschen mit Behinderungen (Behindertenrechtskonvention – VN-BRK) in der schulischen Bildung</a>, Hervorhebung durch mich)</span></blockquote>
<span style="font-family: "verdana" , sans-serif;">
„Wirksam“ dürfte in diesem Fall bedeuten, dass es sich zum einen um erprobte Handlungen im Unterricht handelt und zum zweiten um validierte, nicht unterrichtsbezogene Maßnahmen. Der Gesetzgeber und viele Leistungsträger schränken ihre Bezahlwilligkeit auf solche Angebote ein. Schulen können solche Leistungen teilweise selbst erbringen, indem sie z.B. unterschiedliche Differenzierungsstrategien umsetzen. Im Grunde profitierte jedes Kind von einer individuellen „Lern- und Förderplanung“. Diese Instrumente sind aber nicht an allen Schulformen Grundvoraussetzung für den Lehrerberuf. Insbesondere Gymnasien betreten Neuland, und es wird notwendig sein, genau zu planen, wie sie es sich erschließen wollen.<br />
Wir reden über mehr als pädagogische, methodische und didaktische Werkzeuge. Deshalb sind Schulen auf die Kooperation mit anderen Anbietern angewiesen, damit sie für Schülerinnen und Schüler mit Behinderungen ein wirksames, individuell angepasstes Maßnahmenpaket bereitstellen können. Kooperation bedeutet auch Koordination: Wie werden Partner in das Kernarbeitsfeld von Schule, in den Unterricht, so eingeführt, dass sie ihre Leistungen unauffällig natlos bereitstellen? Es wird sehr unangenehm, wenn die Bildungseinrichtungen dahinein stolpern. Sie entlasteten sich und ihre Partner, wenn sie spätestens heute damit beginnen, Fäden in ihr potentiell unterstützendes Umfeld zu spinnen. Grundsätzlich braucht jede Schule ein ständiges sozialpädagogisches Team vor Ort als Ansprechpartner, Fachkompetenz und Anker ins Umfeld. Darüber hinaus ist die Sozial- und Jugendhilfe ein guter Einstieg, aber auch das Telefonbuch kann offenbaren, wer was in erreichbarer Nähe anbietet: So mag es u.a. sinnvoll sein, mit den umliegenden Therapiepraxen am selben Tisch zu planen. Eine Ergotherapeutin bzw. ein Ergotherapeut kann z.B. eindrucksvoll helfen, Räume so zu gestalten, dass ein stark verhaltensauffälliges Kind darin ein Chance bekommt, dem Unterricht zu folgen.<br />
Kooperation und Koordination ist aber auch gefragt, wenn ein Bedarf festgestellt wird: Wer gibt auf welcher Ebene, welche Mittel frei? Potentielle Partner sind hier die Bundesrepublik Deutschland, das Land Niedersachsen, die Kommunen und die Krankenkassen. Das tatsächliche Geflecht ist noch sehr viel verzweigter. Damit sich Eltern und betroffene Schülerinnen und Schüler, aber auch Schulen darin zurechtfinden, brauchen sie kompetente Beratungsstellen, die von den zu bewilligenden Mitteln unabhängig sind. Darüber hinaus ist es eine politische Aufgabe sowohl auf Bundes- als auch auf Landesebene, dieses Geflecht zu entwirren und für eine transparente Rechtslage zu sorgen.<br />
<br />
</span><br />
<h4>
<span style="font-family: "verdana" , sans-serif;">
Diagnose-Panik</span></h4>
<span style="font-family: "verdana" , sans-serif;">
</span>
<br />
<blockquote class="tr_bq">
<span style="font-family: "verdana" , sans-serif;">„Diagnosen schreiben fest und stigmatisieren. Ein diagnostiziertes Kind hat keine Chance mehr, aus seiner Schublade herauszukommen.“</span></blockquote>
<span style="font-family: "verdana" , sans-serif;">
Zwischen Menschen schleifen sich innerhalb kürzester Zeit Verhaltensspiele ein. Um jemanden in eine Schublade zu stecken, braucht es keine Diagnose. Einfaches Zusammenleben reicht vollkommen aus. Wenn Diagnostizieren böse ist, dann sucht man nach Auswegformulierungen: „die besonderen Jungen“, „die stillen Mädchen“, … Das sind Ausdrucksformen von Stigmatisierungen. Schülerinnen und Schüler haben kaum eine Chance, dieser Schublade zu entkommen.
</span><br />
<blockquote class="tr_bq">
<span style="font-family: "verdana" , sans-serif;">„Eine Diagnose macht noch keinen gesunden Menschen.“</span></blockquote>
<span style="font-family: "verdana" , sans-serif;">
Ganz sicher macht keine Diagnose auf jeden Fall keinen gesunden Menschen. Jedoch bedeuten auch viele Diagnosen, zu denen z.B. die schon erwähnte AD/HS-Diagnose gehört, dass es letztendlich keine „Heilung“ gibt, zumindest nicht mit den uns heute zur Verfügung stehenden Mitteln. Es besteht vielleicht nur die Möglichkeit zu lernen, irgendwie mit den ganzen „Normalos“ in derselben Welt zurecht zu kommen. Sofern die Diagnose nicht lebensedrohend sondern lebenserklärend ist, lässt sie Betroffene zu sich selbst finden. Damit heilt die Diagnose schon an und für sich ein wenig. Darüber hinaus eröffnet sie Handlungsmöglichkeiten sowohl für die Diagnostizierten als auch für ihre Umwelt. Die Voraussetzungen verbessern sich, und unreflektierte eingeschliffene Verhaltensspiele können durchbrochen werden.<br />
Letztendlich ist es nicht die Diagnose, die festschreibt oder stigmatisiert, sondern das Verhalten derer, die damit umgehen. Wenn in der Schule eine Lehrerin oder ein Lehrer kein adäquates Handlungsrepertoire zu einer vorliegenden Diagnose beherrscht, dann läuft das System womöglich wirklich in eine Sackgasse. Hingegen fehlt denselben Lehrerinnen und Lehrern auch ohne Diagnose die angemessene Reaktionsmöglichkeit. Insofern kann jene hier auslösen, sich um Fortbildungen zu kümmern und die „Besonderheiten” der Schülerin oder des Schülers zu respektieren.<br />
Gerade wenn man auf seinen Fahnen stehen hat, Menschen so wertzuschätzen wie sie sind, dann helfen Diagnosen, die Eigenheiten des „besonderen” Menschen respektvoll anzuerkennen.<br />
Bislang haben wir nur auf die personenbezogene Diagnostik geschaut. Sie soll aber auch umfeldbezogen sein. Spätestens damit wird die Gefahr von Festschreibungen durchbrochen. Denn so kommen zum einen die Umweltfaktoren wie architektonische Gegebenheiten in den Blick und zum anderen die Systeme, in denen Menschen zusammenwirken. Sobald eine umfeldbezogene Diagnose ausgesprochen und bewusst gemacht wird, beginnt ein Reflexionsprozess, der langfristig das System verändert. Ich habe den Verdacht, dass Diagnosen auch deshalb gern verhindert werden, weil die Menschen im Umfeld vorausahnen, dass dadurch ein Veränderungsprozess eingeleitet würde, der auch sie selbst beträfe. Daher vermute ich, dass die grundlegende Motivation, sich gegen Diagnosen zu stellen, nicht die Gefahr der Stigmatisierung und des Festschreibens ist, sondern die Furcht vor Veränderungen mit offenem Ausgang.<br />
Brillen und Kontaktlinsen helfen inzwischen vielen Schülerinnen und Schülern, erfolgreich am Unterricht teilzunehmen. Um eine Brille als Sehhilfe verordnet zu bekommen, brauchen sie eine Diagnose. Noch in den 50er und 60er Jahren wurden Brillenträger als Brillenschlangen verspottet, auf verschiedene weitere Arten beschimpft und diskreminiert. Wenn wir auf Diagnosen verzichten wollten, dann würden wir auch vorschlagen zu verhindern, dass Kinder mit Sehschwächen Sehhilfen bekommen, so dass sie nur noch eingeschränkt am Unterricht teilnehmen können. Dies kann kein ernstzunehmendes Ziel sein. Vielmehr zeigt die tatsächliche Entwicklung des Beispiels „Brille“ auf, wohin sich Inklusion in den nächsten Jahrzehnten entwickelt: So wie es heute natürlich ist und kaum noch wahrgenommen wird, dass einige Schülerinnen und Schüler Sehhilfen benutzen, so natürlich wird der Umgang auch mit anderen Besonderheiten.</span></div>
<br />
<br />
<h2>
<span style="font-family: "verdana" , sans-serif; font-size: x-large;">Zusammenfassung</span></h2>
<div>
<ol>
<li style="text-align: justify;"><span style="font-family: "verdana" , sans-serif;">Inklusion ist Menschenrecht.</span></li>
<li style="text-align: justify;"><span style="font-family: "verdana" , sans-serif;">Die Bundesrepublik Deutschland ist völkerrechtlich verbindliche Verträge zur Inklusion eingegangen, so dass diese umgesetzt werden muss.</span></li>
<li style="text-align: justify;"><span style="font-family: "verdana" , sans-serif;">Inklusion geht an niedersächsischen Schulen sachgerecht weit über die Inklusion behinderter Schülerinnen und Schüler hinaus. Sie bezieht sich auf „alle Schülerinnen und Schüler“. Damit geraten alle Barrieren ins Blickfeld, auch solche die durch sprachliche oder soziale Trennungen bestehen.</span></li>
<li style="text-align: justify;"><span style="font-family: "verdana" , sans-serif;">Wer auf seine eigene Brille verzichtete und nicht möchte, dass Schülerinnen und Schüler mit Sehschwächen Sehhilfen bekommen, kann sich glaubhaft gegen Diagnosen stellen. Alle anderen dürfen in Diagnosen Hilfsmittel sehen, die „Besonderheiten“ von Menschen zu würdigen und ihnen Möglichkeiten zur gesellschaftlichen Teilhabe zu ermöglichen.</span></li>
<li style="text-align: justify;"><span style="font-family: "verdana" , sans-serif;">Schulen tun sich einen Gefallen, heute schon Kontakt mit ihrem außerschulischen Unterstützungssystem aufzunehmen und gemeinsam mit diesem zu planen, wie eine reibungslose, unauffällige Kooperation gelingen kann.</span></li>
<li style="text-align: justify;"><span style="font-family: "verdana" , sans-serif;">Grundsätzlich braucht jede Schule ein ständiges sozialpädagogisches Team vor Ort als Ansprechpartner, Fachkompetenz und Anker ins Umfeld.</span></li>
<li style="text-align: justify;"><span style="font-family: "verdana" , sans-serif;">Sofern noch nicht vorhanden, bauen Schulen ihre Kompetenzen im Umgang mit besonderen Unterrichtsherausforderungen aus. Hilfreich ist u.a. eine gezielte Fortbildungsplanung und die Aufnahme von frei werdenden Lehrkräften aus Förderschulen ins Kollegium.</span></li>
<li style="text-align: justify;"><span style="font-family: "verdana" , sans-serif;">Politik hat die Aufgabe, das aktuelle Wirrwarr beim Zugang zu angepassten Unterstützungsmaßnahmen zu entheddern und rechtlich transparent zu regeln.</span></li>
<li style="text-align: justify;"><span style="font-family: "verdana" , sans-serif;">Die aktuelle Verunsicherung durch die Inklusion in Schulen bleibt ein Übergangsstadium. In ein paar Jahren wird sie nicht mehr bewusst wahrgenommen, weil sie selbstverständlich geworden ist.</span></li>
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<span style="font-family: "verdana" , sans-serif; font-size: x-large;">Änderungen</span></h2>
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<span style="font-family: "verdana" , sans-serif;">2012-12</span></h3>
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<span style="font-family: "verdana" , sans-serif;">Erstveröffentlichung</span></div>
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<span style="font-family: "verdana" , sans-serif;">2013-02-01</span></h3>
<span style="font-family: "verdana" , sans-serif;">Neu-Veröffentlichung</span><br />
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<span style="font-family: "verdana" , sans-serif;">2016-10-04</span></h3>
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<span style="font-family: "verdana" , sans-serif;">In den letzten drei, vier Jahren hat sich im WorldWideWeb viel getan. Artikel wurden umsortiert, sind von aktuellen Beiträgen in Archive gewandert, wurden inhaltlich zerlegt, verteilt und angepasst. Mit der vorliegenden Änderung dieses Blogposts habe ich alle Links geprüft und überarbeitet. Wo es nötig war, habe ich ein wenig Text hinzugefügt, um in einer menschenlesbaren Sprache zu verdeutlichen, auf welche Dokumente ich mich beziehe, sollten Links erneut ins Leere führen oder Dokumente sogar ganz aus dem freien Zugriff im Internet entfernt werden.</span></div>
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<span style="font-family: "verdana" , sans-serif;">2016-10-05</span></h3>
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<span style="font-family: "verdana" , sans-serif;">Anpassung der Einleitung. Es sind seit der allerersten Veröffentlichung des Blogs vier Jahre vergangen, in denen ich weiterhin mit dem Thema Inklusion im Bildungswesen regelmäßig aber unter anderen Bedingungen zu tun hatte.</span></div>
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<span style="font-family: "verdana" , sans-serif; font-size: x-large;">Abspann</span></h2>
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<span style="font-family: "verdana" , sans-serif;"><i>Survival of the Cooperatives</i> setzt auf Kooperation: Schreiben Sie konstruktive Kommentare zu diesem Blog-Post und verteilen Sie ihn über Ihre sozialen Netzwerke! Danke.</span></div>
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Andreas Jankehttp://www.blogger.com/profile/10188454520581832540noreply@blogger.com3